Wie man sich bettet, so schläft man.
Gesunder Schlaf ist wichtig. Wir verbringen an keinem anderen Ort so viel zeit wie im Schlafzimmer und in unserem Bett. Und wir sind nirgends so empfindlich auf Umwelteinflüsse, wie im Schlaf. Dennoch wissen viele nicht, wie sie das beste Bett für ihre individuellen Bedürfnisse wählen. Neben der Wahl der idealen Matratze, des Toppers und der Textilien ist auch die Bettkonstruktion an sich entscheidend. In diesem Blog versuchen wir, eine Übersicht über Betten und Bettsysteme zu schaffen. In den weiteren Blogs der Reihe Schlafplatz beschäftigen wir uns mit den Themen Schlafraum und Schlafklima.
Guter Schlaf ist wichtig für Erholung, Regeneration und Gesundheit. Wer schlecht schläft gefährdet seine physische, energetische und psychische Gesundheit. In der Nacht erholen wir uns von den Belastungen des Tages, regenerieren und verarbeiten Lebensprozesse. Darum soll die Wahl des Schlafsystems wohl überlegt sein.
Gleich vorweg: In diesem Blog werden keine Produkte beschrieben, beworben oder abgeraten. Im Fokus stehen die Systeme und ihre Funktionalitäten. Die Kaufentscheidung bleibt bei Ihnen. Wichtig beim Kauf ist, die richtigen Fragen zu stellen. Dazu gebe ich gerne einige Tipps.
Wasserbett
Ein Wasserbett besteht aus einem mit Wasser gefüllten Matratzenkern, der in einem stabilen Rahmen liegt. Es gibt Modelle mit harter oder weicher Seite, beruhigende Dämpfungssysteme und Heizsysteme zur Temperaturregulierung. Dualsysteme vermeiden die Übertragungen von Partnerbewegungen.
Gesundheitliche Vor- und Nachteile
Das Wasser passt sich optimal an die Körperkonturen an und verhindert Druckstellen, was ideal bei Rückenschmerzen, Arthritis oder Dekubitus ist. Die gleichmäßige Gewichtsverteilung fördert die Durchblutung und reduziert Muskelverspannungen. Die Heizung kann bei kalten Temperaturen Muskelverspannungen vorbeugen. Instabile Wasserfüllung führt zu einem durchhängenden Gefühl.
Bau- und elektrobiologische Aspekte
Elektrobiologie: Das Problem bei Wasserbetten ist die elektrische Heizung, die das Wasser aufheizt und während der Schlafenszeit auf einer bestimmten Temperatur hält. Damit hat man niederfrequente elektrische und magnetische Wechselfelder im Bett. Im eingeschalteten Zustand werden oft 300 V/m und im ausgeschalteten Zustand 50 V/m gemessen. Werte ab 50 V/m gelten nach dem Standard der baubiologischen Messtechnik für Schlafbereiche als extrem auffällig.
Abhilfe durch Abschirmen der Heizung inklusive der Zuleitungen und vor dem Zubettgehen Ausstecken des Netzsteckers. Stecker raus! Ausschalten allein genügt nicht! Es gibt mittlerweile auch feldarme Wasserbetten mit geschirmten Kabeln am Markt, bitte nachfragen.
Baubiologie: Wasserbetten brauchen zudem eine stabile Konstruktion wegen ihres hohen Gewichts (bis zu 800 kg). Oft bestehen Rahmen aus (konventionellen) MDF oder Kunststoff, was aus baubiologischer Sicht nicht empfehlenswert ist.
Schimmelgefahr: Es gibt Fälle, in denen Feuchtigkeit austritt und die Auflagen unbemerkt von Schimmel befallen wurden. Das ist äußerst gesundheitsschädlich. Deshalb sollte man das regelmäßig überprüfen.
Raumenergetische Aspekte
Ätherqualitäten: Wässriger Äther besitzt die Eigenschaft, vorhandene Energien zu sammeln und zu verstärken. Befindet sich Wasser in einem Bereich mit ungünstiger Energie, verstärkt es eben diese. Auch die Schlafhöhe macht viel aus: sie sollte im erdigen Äther sein, um geerdet zu sein und wirklich regenerieren zu können. Der wässrige Äther des Wasserbettes und die Schlafhöhe im wässrigen Äther der Erde summieren sich zu einer elementaren Dichte.
Noch ein Gedanke: Ein vorgeheiztes Wasserbett entbindet unseren Körper von der Aufgabe, seine Schlafstätte selbst der Körpertemperatur anzupassen. Das entfernt uns wieder ein Stückchen mehr von unserer Umgebung, der wir uns sowieso immer mehr entfremden. Je mehr wir uns von unserer Umwelt abkapseln, desto weniger werden wir von den natürlichen Kräften der Natur profitieren.
Luftbett
Luftbetten verwenden Luftkammern, die per Fernbedienung oder App individuell befüllt werden können. Häufig kommen sie in Kombination mit Schaumstoffen oder Toppern zum Einsatz.
Gesundheitliche Vor- und Nachteile
Personen mit spezifischen Rückenproblemen können den Druck individuell regulieren und die Festigkeit anpassen. Hochwertige Modelle erlauben darüber hinaus eine segmentierte Einstellung für Rücken, Beine und Hüfte.
Wie herkömmliche Luftmatratzen können Luftbetten einfach und schnell auf- und wieder abgepumpt werden. Viele Luftbetten verfügen sogar über eine integrierte Luftpumpe, die elektrisch oder batteriebetrieben ist. Es ist ein komplexes System, technisch aufwändig und manchmal fehleranfällig. Bei Stromausfall oder technischen Defekten kann die Unterstützung wegfallen. Manche Nutzer empfinden Luftbetten trotz Verstellbarkeit als zu „mechanisch“ oder wenig natürlich.
Bau- und elektrobiologische Aspekte
Elektrobiologie: Eingebaute Pumpen und Steuerungen erzeugen niederfrequente elektrische und magnetische Wechselfelder im Bett.
Abhilfe durch Abschirmen der Pumpen und Steuerungen inklusive der Zuleitungen und vor dem Zubettgehen Ausstecken des Netzsteckers. Stecker raus! – Ausschalten allein genügt nicht!
Baubiologie: Luftbetten enthalten viele Kunststoffteile, Schläuche, Ventile, häufig PVC und seltener TPU/Polyurethan, die schwerer abbaubar und selten nachhaltig sind. Die Lebensdauer ist oft geringer als bei klassischen Betten.
Lärm: Manche Modelle erzeugen bei Druckanpassung Geräusche, die den Schlaf stören können. Abhilfe durch Stromfreistellung vor dem Zubettgehen.
Schimmelgefahr: Jeder Mensch verliert pro Nacht bis zu 1 Liter an Flüssigkeit, meist Schweiß. Luftbetten haben entweder eine komplett geschlossene (Kunststoff-) Oberfläche oder einen flächendeckenden innen liegenden Luftkern. Man liegt also auf einer mehr oder weniger geschlossenen Fläche, wodurch die Luft nicht zirkulieren kann, um die Körperfeuchtigkeit verdunsten zu lassen. Ein Luftbett ist also wenig atmungsaktiv, so dass der Körper noch mehr zum Schwitzen kommt – und Schimmel und Keime entstehen können.
Boxspringbetten
Boxspringbetten waren viele Jahre in der Hotellerie verbreitet. In den letzten Jahren hielten sie auch Einzug in die privaten Schlafräume. Sie bestehen aus einem dreischichtigen Aufbau: statt des Lattenrostes einem Federkern-Unterbau (Boxspring), einer Matratze und einem Topper.
Gesundheitliche Vor- und Nachteile
Durch die hohe Feder- und Stützkraft besonders bei Modellen mit Taschenfederkernen wird ein hoher, kompakter Liegekomfort erreicht. Durch die Höhe auch ideal für Senioren oder Personen mit Bewegungseinschränkungen. Die Konstruktion sorgt durch eine bessere Luftzirkulation für ein gutes Mikroklima. Aufgrund der guten Durchlüftung wird Feuchtigkeit rasch abtransportiert. Sie eignen sich daher besonders für Personen die stark schwitzen oder Personen die es gerne kühler mögen.
Bei minderwertigen Materialien und synthetischen Toppern kann es zu einem Wärmestau und Überhitzung kommen. Sie sind nicht individuell anpassbar und weniger flexibel als Luft- oder Wasserbetten.
Bau- und elektrobiologische Aspekte
Elektrobiologie: Die Vielzahl an Metallfedern kann elektromagnetische Felder bündeln und weiterleiten. Dies ist besonders nahe elektrischer Geräte oder generell im urbanen Raum problematisch.
Die Federn einer Taschenfederkernmatratze lenken das natürliche Erdmagnetfeld ab bzw. bilden innerhalb der Federn eigene statische Magnetfelder – soweit sie aus magnetisierbaren Metallen bestehen. Das stresst unseren Organismus, der entsprechend dem natürlichen Magnetfeld der Erde ausgerichtet ist.
Abhilfen sind Federn aus anderen Materialien, wie Holzfedern, Fiberglasfedern, Kunststofffedern (weichmacherfrei) oder Alufedern. Fragen Sie danach!
Baubiologie: Die häufige Verwendung von Kunstfasern, Schäumen und Leimen ist aus Sicht der Schlafgesundheit nicht ideal. Natur-Boxspringbetten mit Kokos, Rosshaar und Latex sind hier empfehlenswerter.
Schimmelgefahr: Bei schlechter Belüftung können sich in der Boxspringbasis Staub und Feuchtigkeit sammeln.
Metallbetten
Metallbetten bestehen aus einem Rahmen aus Eisen, Stahl oder Aluminium, oft mit dekorativen Elementen wie Schmiedeeisen oder Pulverbeschichtungen. Sie werden seit Jahrhunderten verwendet und gelten als robust und langlebig.
Gesundheitliche Vor- und Nachteile
Metallrahmen sind sehr tragfähig und verziehen sich kaum, auch bei höherem Körpergewicht. Sie sind leicht zu reinigen und staubunempfindlich, was vorteilhaft für Allergiker ist. Viele Modelle sind luftig konstruiert, was die Luftzirkulation unter der Matratze fördert.
Metall fühlt sich oft kalt an und kann je nach Raumtemperatur unangenehm wirken. Billige Metallbetten können quietschen, was die Schlafqualität negativ beeinflusst. Metall kann Wärme und elektromagnetische Energie leiten, was problematisch für empfindliche Personen sein kann.
Bau- und elektrobiologische Aspekte
Stahl ist meistens magnetisch auffällig. Verzichten Sie auf Eisen- und Stahlrahmen, auf Eisen- und Stahlroste unter der Matratze, auf Lattenroste mit Eisen- und Stahlrahmen sowie auf magnetisierbare Stahl-Federkernmatratzen (mit der Folge von kleinräumigen, extremen Magnetfeldverzerrungen). Metallgegenstände haben im Bettkasten generell nichts zu suchen.
Elektrobiologie: Metallrahmen können als Antenne wirken und hochfrequente elektromagnetische Felder von Mobilfunk oder WLAN bündeln und leiten. Auch die Nähe zu stromführenden Leitungen in Wänden ist aus elektrobiologischer Sicht problematisch. Eine gezielte Erdung ist nur eine partielle Abhilfe.
Baubiologie: Metallbetten enthalten meist keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), sind aber nicht „lebendig“ im Sinne der natürlichen Materialien wie Holz. Sie speichern keine Feuchtigkeit, was zwar Schimmel verhindert, aber ein weniger ausgeglichenes Raumklima bedeutet.
Pflegebetten
Pflegebetten für die häusliche oder stationäre Pflege sind ein wichtiger Begleiter für pflegebedürftige Menschen. Umso wichtiger ist es, dass sie ein Höchstmaß an Komfort und Funktionalität gewährleisten, was aber auch verschiedene Einbauten nach sich zieht.
Elektrobiologie: Pflegebetten haben elektronische Systeme zur Höhen- und Neigungseinstellung. Diese sorgen aber auch für elektrische/magnetische Belastungen. Abhilfe durch Ausstecken des Netzsteckers vor dem Schlaf. Stecker raus! Ausschalten allein genügt nicht! Oder Ausschalten eines Zwischensteckers mit Schalter. Wenn möglich auch untertags, soweit eine Manipulation des Bettes nicht erforderlich ist.
Baubiologie: Pflegebetten sind ein Materialmix aus Holzwerkstoffen und Metallen. Es ist wichtig, dass baubiologische Holzwerkstoffe und nichtmagentisierbare Metalle verwendet werden. Fragen Sie danach!
Massivholzbetten
Holzbetten bestehen meist aus einem Massivholzrahmen mit einem Lattenrost und einer Matratze. Sie sind einfach aufgebaut, in der Regel ohne Elektronik.
Gesundheitliche Vor- und Nachteile
Der Lattenrost unterstützt die Luftzirkulation unter der Matratze. Bei Verwendung von Naturmatratzen (Latex, Schurwolle, Kokos) hervorragend für Allergiker und Sensible geeignet. Mit passender Matratze und individuell einstellbarem Lattenrost lässt sich eine rückenfreundliche Unterstützung gezielt anpassen.
Bau- und elektrobiologische Aspekte
Elektrobiologie: Betten ohne Metallteile sind weitgehend neutral in Bezug auf elektrische/magnetische und elektromagnetische Felder und ideal, insbesondere für elektrosensible Menschen.
Baubiologie: Massivholz mit Naturölen behandelt ist aus baubiologischer Sicht empfehlenswert. Zusätzlich wirken gewisse Hölzer wie Zirbe beruhigend auf das Herz-Kreislauf-System. Auf die Herkunft des Holzes sollte geachtet werden, wenn es umweltfreundlich und nachhaltig sein soll. Die Gütezeichen FSC und PEFC helfen bei der Entscheidung.
Günstige Modelle aus Spanplatten mit giftigen Inhaltsstoffen in Leimen oder Lacken können die Raumluft belasten.
Raumenergetik: Die Holzarten haben verschiedene Qualitäten. Manche wirken beruhigend, manche wirken anregend. Erstere sind gut für die Regeneration geeignet, zweitere für die Sexualität. Kirsche kann übrigens beides, beruhigen und anregen. Ansonsten empfehle ich beruhigendes Holz und Spannung durch temporäre anregende Atmosphäre mit Textilien, Deko, Licht, Klang und Duft.
Zu guter Letzt
Der Schlafraum, die Schlafmöbel und das Schlafklima sind essentielle Aspekte unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens. Dazu kommen noch Aspekte, wie Ergonomie, Matratzen und Textilien. Lassen Sie sich gut beraten, kaufen Sie Qualität, bleiben Sie aber auch Wachsam für Mode und falsche Versprechungen. Und bleiben Sie Ihrem persönlichen Stil treu!
Über den Autor:
Mag. Wolfgang Strasser ist Lebensraumberater und -coach, Unternehmens- und Kommunalberater. Mit RAUMIMPULSE berät er Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume.
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