Wohnqualität unter unseren Füßen

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Geobiologische Untersuchung bei Sanierung und Umbau

Grundstücks- und Bauplatzuntersuchungen werden zumeist mit dem Neubau in Verbindung gebracht. Klar, bei der Errichtung von Häusern sollten diese Untersuchungen in jedem Fall durchgeführt werden. Aber auch bei Sanierungen und Umbauten sind die Untersuchungen wichtig. Trotzdem wird diesem Aspekt von Wohnqualität und Wohngesundheit noch wenig Beachtung geschenkt. Der Zeitpunkt einer Gebäudesanierung gibt uns aber eine günstige Gelegenheit, die Qualität von Grund und Boden zu überprüfen und diese bei der Planung zu berücksichtigen. Also ein sehr aktuelles Thema!

Bauen wird immer teurer. Das veranlasst viele, geplante Bauvorhaben aufzu­schieben. Oder sich für eine kostengünstigere Sanierung eines bestehenden Hauses zu entscheiden. Manche Wohnbauförderungen beginnen, mit Ökopaketen Sanierung und Nachhaltigkeit zu fördern. Leider ist noch nicht wirklich durchgedrungen, dass auch die Gesundheit gefördert werden kann und soll.

Aspekte von Gesundheit

Die Baubiologie unterscheidet drei große Gruppen umweltbedingter Belastungen, die bei Sanierung und Umbau unbedingt untersucht werden sollen: physikalische (Strom, Funk, Licht, Lärm, Radon, Geobiologie), chemische (Wohngifte, Schadstoffe in den Materialien, Raumklima) und biogene Risikofaktoren (Schimmel u.ä.). Es bräuchte also nicht nur Ökopakete, sondern dringend auch Biopakete bei den Förderungen.

Geobiologische Phänomene

Wasser, geologische Verwerfungen, Gesteinsrisse und -brüche, manchmal Hohlräume und Radon sowie verschiedene energetische Phänomene haben Einfluss auf Wohnqualität und Wohngesundheit in unseren vier Wänden. Um Einfluss darauf nehmen zu können, bedarf es der Untersuchung des Grundstücks, die Vermessung der Phänomene und der Berücksichtigung bei der Planung.

Vom richtigen Zeitpunkt

Ich werde oft gefragt, wann eine geobiologische Untersuchung am sinnvollsten ist. Die Antwort lautet: zu jeder sich passenden Gelegenheit. Es gibt kein zu früh oder zu spät. Sicher, in der Planungsphase ist man flexibler und kann geobiologische Phänomene leichter berücksichtigen. Aber auch wenn das Haus schon steht, sind Veränderungen der Schlafplätze meist möglich. Und um die geht es in erster Linie!

Untersuchung vor vielen Jahren

Manchmal höre ich bei Kunden, dass bei der Errichtung des Gebäudes eine Grundstücks­untersuchung gemacht wurde. Das ist natürlich gut, bedarf aber nach einigen Jahren einer Überprüfung. Vor allem Wasser kann sich auch verändern. Sprengungen, Erdbeben, Hoch- oder Niedrigwasser liefern oft die Ursache dafür. Und Radon wurde früher überhaupt nicht untersucht.

Eine günstige Gelegenheit

Der Umbau oder die Sanierung eines Hauses ist so eine günstige Gelegenheit. Wenn das Haus der nächsten Generation weitergegeben wird, kommt es in der Regel zu Umbaumaßnahmen. Andere Bedürfnisse und Gewohnheiten verlangen Veränderungen, auch im Grundriss und der Raumgestaltung. Eine Grundstücks­untersuchung liefert dazu eine gute Planungsgrundlage.

Grundstück mit Gebäude

Die Suche nach geobiologischen Phänomenen ist im Außenbereich deutlich intensiver. Daher wird erst der Außenbereich untersucht und die Untersuchung anschließend im Innenbereich des Gebäudes fortgesetzt und abgeschlossen. Mit dieser Methode hat man eine Planungsgrundlage sowohl für die Gebäudesanierung als auch für die Neugestaltung der Gartenanlage.

an der Grundstücksgrenze    an der Hausmauer              Verlauf außen                     Verlauf innen                       gesamter Verlauf

Wasser ist nicht gleich Wasser

Wasserführende Zonen und Spaltenwasser wäre die korrekte Bezeichnung für Wasseradern. Diese Bezeichnungen berücksichtigen deutlicher die unterschiedliche Geologie, die sich unter unseren Füßen befindet. Mit anderen Worten: die Phänomene sind in verschiedenen Landschaften nicht die gleichen. Was gleich ist, ist die Erkenntnis, dass keine Betten darauf stehen sollen.

Radonmessung nachholen

Radonmessungen wurden in der Vergangenheit nur ausnahmsweise vorgenommen. Sie sollten zum Standard werden, da Radon die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs ist. Nutzen Sie den Umbau ihres Hauses, eine Radonmessung durchzuführen und wenn notwendig Schutz­maß­nahmen miteinzuplanen. Wir führen Sofortmessungen durch, für Langzeitmessungen sind jedoch sechs Monate einzuplanen.

Felder innen und außen

Während bei der Bauplatzuntersuchung für einen Neubau nur die Felder von Strom (Freileitungen) und Funk (Handymasten) im Außenbereich gemessen und berücksichtigt werden können, kommen bei der Untersuchung für Sanierungen die „hausgemachten“ Felder hinzu. Sie erhalten die einzigartige Gelegenheit, belastende elektrobiologische Felder identifizieren und sanieren zu können.

Atmospheric Design

Geobiologische Phänomene, wie Wasser und Verwerfungen, sind nicht nur für Schlafplätze belastend, sondern auch gestalterisch gut nutzbar. Sie können durch gezielte Maßnahmen gewünschte Raumatmosphären erzeugen. Diese Wirkungen sind effektiv, kostengünstig und sollten unbedingt in die Sanierungsplanung miteinbezogen werden. Fragen Sie danach!

Einrichtung auf sicherem Boden

Mit dem geobiologischen Untersuchungsergebnis, der elektrobiologischen Analyse und den Empfehlungen für ein wirkungsvolles Atmospheric Design hat man eine gute Grundlage für die Einrichtungs­planung. Sie sollten diese vor Beginn der Baumaßnahmen planen. Es bewahrheitet sich immer wieder, wie wichtig dieses „vorher“ für ein Wohlfühlzuhause ist.

Zu guter Letzt …

Nicht alle Gebäude sind sanierungswürdig, das ist klar. Aber es sind viel mehr als bauwütige Experten oft verkünden. Besonders historische Bauten sind identitätsstiftend – für die Stadt, für das Dorf oder für die Familie. Verschwinden sie, verschwindet auch ein Teil dessen, was uns ausmacht.

Und: sanieren ist die bessere Maßnahme für den Klimaschutz!

Über den Autor:

Mag. Wolfgang Strasser ist Lebensraumberater und -coach, Unternehmens- und Kommunalberater. Mit RAUMIMPULSE berät er Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume.

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