Stress Stress Stress

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Wieviel Haus verträgt der Mensch?

Wohnen und arbeiten in diesen Zeiten ist von unterschiedlichen Stress-Situationen begleitet. Dichte-Stress, Lärm-Stress, Elektro-Stress und Geo-Stress bilden Reizüberflutungen, die schwerwiegende Folgen auf die Psyche der Menschen haben können. Bei den Monotonie-Phänomenen ist es die Reizlosigkeit, bei den Stress-Phänomenen die Reizüberflutung, die uns belasten kann.

Stress (englisch stress für ‚Druck, Belastung, Anspannung; von lateinisch stringere ‚anspannen‘) bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung.

Unzureichende Stressfaktoren

Als Stressoren (auch: Stressfaktoren) werden alle inneren und äußeren Reize bezeichnet, die Stress verursachen und dadurch das betroffene Individuum zu einer Reaktion der aktiven Anpassung veranlassen. Der Organismus interpretiert die auf ihn einwirkenden Reize und ihre Auswirkungen für die jeweilige Situation und bewertet sie entweder positiv (Eustress) oder negativ (Distress).

Stress ist nicht gleich Stress. Es gibt unterschiedliche Formen von Stress. Man unterscheidet nicht nur in positiven und negativen Stress, sondern auch noch in die folgenden 4 Formen von Stress:

1. Psychologischer Stress – Job, Tod, Verlust, Scheidung

1a. Psychosozialer Stress – Schwerwiegende Lebensereignisse

2. Physiologischer Stress – Unfall, Verletzung, Hungern

3. Umwelt Stress – Arbeitsbedingte Chemikalienaussetzung, Lebensumstände, Luft-, Wasser- oder Bodenverschmutzung

4. Metabolischer Stress – Infektion, metabolisches Syndrom, chronische Entzündungen

Umweltbedingter Stress

Umweltbedingter Stress bezeichnet in einer Umgebung auftretende Reize, Ereignisse oder Situationen, die auf einen Menschen, eine Gesellschaft oder auf ein ganzes Ökosystem von außen einwirken können. Dabei wird zwischen natürlichen und anthropogenen Stressursachen, den sogenannten Stressoren, unterschieden.

In einer inzwischen veralteten Definition werden darunter Reize verstanden, die unter normalen Bedingungen nicht auftreten, sondern eine Ausnahmesituation darstellen. Heute haben sich die anthropogenen Ursachen von der Ausnahme zum alltäglichen Zustand entwickelt.

Natürliche Stressoren

Zu den natürlichen Stressoren zählen beispielsweise außergewöhnliche Hitze, Kälte und Naturereignisse. Diese und ähnliche Stressoren zähle ich zu Umweltstress i.e.S. Jedes Lebewesen kann unter Umweltstress stehen, angefangen vom Menschen, über Tiere bis hin zu Pflanzen. Der Organismus steht bei Stress unter einer höheren Belastung als unter normalen Umständen.

Anthropogenen Stressoren

Zu anthropogenen Stressoren zählen durch den Menschen hervorgerufene Einflüsse, wie Lärm, Strom und Funk, usw. Ich unterscheide sie bewusst vom Umweltstress und bezeichne sie daher umweltbedingte Stressoren. Sie sind neu, z.T. noch nicht endgültig wissenschaftlich ausdiskutiert. Aber zunehmend vielleicht die größte Herausforderung menschlicher Zivilisationsprobleme.

  • Elektrostress
    NF elektrische Wechselfelder, NF magnetische Wechselfelder, HF elektromagnetische Funkwellen, elektrische Gleichfelder (Elektrostatik), magnetische Gleichfelder (Magnetostatik)
  • Lichtstress
    LED, früher auch Energiesparlampen, chronobiologische Aspeke, Lichtemissionen
  • Lärmstress
    Emissionen, Schallwellen
  • Umweltstress
    Natürliche Stressoren, wie Hitze und Kälte
  • Geostress
    Wasseradern, geologische Störungen
  • Dichtestress
    Enge in den Gebäuden

Mehr als Stress

Manche umweltbedingten Belastungen werden oft zu den Stressoren gezählt. Ob sie das sind ist eine Frage der Intensität und zeitlicher Exposition. Schnell überschritten, werden alle Belastungen zu physikalischen, chemischen oder biogenen Pathogenen. Folgende sind es aber schon von Vorneherein und sollten ohne zeitliche Verzögerung behoben werden:

  • Ionisierende Strahlung
    Radon, Radioaktivität
  • Wohngifte und Schadstoffe
    Giftige und sonst schädliche Inhaltsstoffe in den Materialien und Werkstoffen.
  • Biogene Belastungen
    Schimmelpilz

Hans Selye (1946) war mit seiner Theorie des „allgemeinen Adaptationssyndroms“ einer der ersten, die den Entstehungsprozeß streßbedingter Krankheiten zu erklären versucht haben. Er beschrieb darin 3 Stadien individueller Reaktion auf Streßsituationen:

  1. Alarm-Reaktion
    bei der auf eine anfängliche Schockphase verringerter Widerstandsfähigkeit einen Gegenschock folgt, in dessen Verlauf die Abwehrmechanismen des Individuums wirksam werden.
  2. Resistenz
    das Stadium optimaler Adaptation und – hoffentlich – erfolgreicher Rückkehr zum Gleichgewicht für das Individuum. Wenn jedoch der stressauslösende Faktor anhält oder die Abwehr nicht funktioniert, wird er das dritte Stadium erreichen.
  3. Erschöpfung
    wenn die Adaptationsmechanismen versagen.

Lernen, damit umzugehen

Die menschengemachten Stressursachen (anthropogenen Stressoren) werden wir nicht mehr los. Die Herausforderung ist, zu lernen, wie wir am besten damit umgehen. So, dass sie Stressoren bleiben und nicht Pathogene werden und so, dass wir eine nachhaltige Resilienz aufbauen. Resistenz wird uns nicht gelingen, da landen wir ohne Zweifel in der Erschöpfung. Aber Resilienz ist möglich, durch eine Veränderung unserer Verhaltensweisen und unseres Umgangs mit den Ursachen.

Über den Autor:

Mag. Wolfgang Strasser ist Lebensraumberater und -coach, Unternehmens- und Kommunalberater. Mit RAUMIMPULSE berät er Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume.

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