Schauplatz und Spiegelbild des Lebens

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15 Aspekte, wenn es um das Grundstück geht.

Wenn ein neues Haus gebaut oder ein Altbau saniert oder umgebaut wird – der Traum vom Eigenheim fängt immer mit dem Grundstück an. So heißt es jedenfalls. Lage, Preis und eine Reihe weiterer Faktoren bestimmen über die Qualität eines Bauplatzes. Doch welche Qualitäten machen aus einem Bauplatz einen Lebensraum, der zur neuen Heimat für die Bewohner werden kann? Der Artikel beschäftigt sich diesen Ortsqualitäten und mit den Beziehungen zwischen dem Menschen und seinem Ort.

Für viele Menschen ist die Heimat mit einem festen Ort verbunden: dem Geburtstort. Doch ein altes englische Sprichwort lautet „Home is where the heart is”. Die Kernfrage lautet also nicht „Lage, Lage, Lage“, sondern was es braucht, dass die Herzen mit umsiedeln in das neue Eigenheim. Damit ein Gefühl der Zugehörigkeit entstehen kann, nicht nur zu neuen Menschen, sondern auch zum neuen Land. Und nach dem Elternhaus ein neues Heimatgefühl wachsen kann, das uns trägt.

(1) Auf der Suche nach der Heimat

Das perfekte Baugrundstück zu finden, kann manchmal ein schwieriges Unterfangen sein. Aufgrund der hohen Nachfrage sind Grundstücke vielerorts häufig knapp und teuer, vor allem in Ballungsgebieten. Doch der Preis ist nicht das einzige Kriterium. Viel wichtiger erscheint die Frage, ob künftige Nutzer und Grundstück wirklich zusammengehören. Es ist eine langfristige Beziehung, die hier eingegangen wird. Schiller´s Zitat gilt auch für die neue Scholle: Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet.

(2) Das Gesetz der Resonanz

Wir ziehen in unserem Leben das an, womit wir in Resonanz stehen – seien es nun Menschen, Situationen oder eben auch Wohnräume. Wie aber entstehen diese Resonanzen des Menschen mit seiner Umwelt? In der Kindheit und im Elternhaus geprägte Glaubenssätze wirken auf unbewusster Ebene und führen zu Verhaltensmustern, die sich auch in der Struktur von Lebensräumen wiederfinden.

(3) Identität und Identifikation

Jede Landschaft hat seine Identität und wir als Bewohner identifizieren uns damit. Jeder abgegrenzte Teil davon, wie eine Grundstücksparzelle, ist noch Teil des Ganzen aber nun auch eine eigene Welt für sich mit eigener Identität. Wir kennen das von alten herrschaftlichen oder bäuerlichen Anwesen. Wir nennen es Genius Loci, der Geist des Ortes oder auch Anima Loci, die Seele des Ortes. Sie bestimmen Ausdruck und Atmosphäre eines Ortes.

(4) Regional- und Heimatforscher werden

Wenn die Herzen (und die Beratung) ja sagen, dann schlüpfen Sie vor dem Kauf in die Rolle des Regional- und Heimatforschers. Grundbuch, Katasterplan, Flächenwidmungs- und Baubauungsplan gehören eingesehen, eventuelle Altlasten, Forderungen und Rechte geklärt und die Infrastruktur des Grundstücks geprüft. Auch die Lage in Bezug auf Erreichbarkeit, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen, Kindergarten und Schule. Wichtig sind auch die Bezüge zu den Nachbarn, zum Dorf, zur Vergangenheit und geschichtlichen Nutzung.

(5) Was sagt der Ort?

Jedes Grundstück erzählt über sich selbst. Wenn man achtsam ist, kann man den Geschichten lauschen. Die Lage in der Landschaft zeigt uns den Fluss der Lebensenergie, die Form des Grundstücks gibt uns bereits die Form des künftigen Hauses wider. Was erzählen uns die Pflanzen und Tiere am Grundstück? Und was hat das ganze mit uns zu tun? Das gewählte Grundstück wird zum Spiegelbild des eigenen Lebens – und das lässt sich bereits vorher ablesen!

(6) Geprüft und für gut befunden

Bevor es eine endgültige Entscheidung gibt, sollten noch unbedingt einige Prüfungen erfolgen, um Wohlbefinden, Gesundheit und Lebensqualität zu fördern. Elektrosmog von nahen Freileitungen oder von Handy- und Funkmasten, Beeinträchtigung durch Licht und Lärm, Vorkommen von Radon. Bei Bedarf ein Bodengutachten. Auch Wasseradern und geologische Verwerfungen gehören erfasst, um ihnen ausweichen zu können. Diese Untersuchungen werden meist nach dem Grundstückskauf im Zuge der Planung gemacht. Die Ergebnisse können aber auch gegen einen Kauf sprechen und sollten idealerweise vorher erfolgen.

(7) Weil es uns wertvoll ist

Wenn das Grundstück geprüft und für gut befunden wurde, kann eine Entscheidung fallen. Die Kostenrechnung steht an und die Finanzierung muss geklärt werden. Gemeinde, Bank und Notar stehen nun auf der Todo-Liste. Und die ersten Gespräche mit dem planenden Architekten oder Baumeister.

(8) Gründung und Heiligung

Das erste Bauritual dient der Begrüßung des Grundstücks und der Ortsqualitäten, der Bitte um Erlaubnis zur Landnutzung und eventuell einer energetischen Grundstücksreinigung. In der Zeremonie geht es um Wahrnehmung und Kommunikation mit den Platzqualitäten, Visualisierung des fertigen Objekts, Übergangslösungen während des Baues sowie der Bitte um Segnung.

(9) Geobiologische Untersuchung

Bevor geplant wird, braucht es die Kenntnis der geobiologischen Qualitäten des Grundstücks. Falls die Untersuchungen nicht bereits vor dem Grundstückskauf gemacht wurden, sollten sie spätestens jetzt durchgeführt werden. Wasseradern, geologische Verwerfungen, Gitternetze und andere energetische Punkte werden gemutet und vermessen, damit sie bei der Planung berücksichtigt werden können. Schließlich soll kein Arbeits- und Schlafplatz darauf positioniert werden.

(10) Geomantische Phänomene

Eine geomantische Untersuchung geht über die geobiologische weit hinaus. Die vitalenergetischen Systeme des landschaftlichen Organismus werden ebenso lokalisiert wie geistig/seelische Qualitäten am Grundstück untersucht. In der weiteren Interpretation werden sie zu persönlichen Orten in Haus und Garten, wie Orte der Regeneration, der Kommunikation, der Kreativität, des Ausgleichs und andere. Und damit zu Eckpunkten der Haus- und Gartengestaltung.

(11) Elementare Qualitäten

Plätze mit erdiger Qualität verleihen Stabilität und Ausdauer, Plätze mit wässriger Qualität erleichtern tiefe Emotionen und Gefühle, Plätze mit luftiger Qualität bringen Klarheit und unterstützen in der Kommunikation und im Handeln und Plätze mit feuriger Qualität verleihen Kraft und unterstützen Inspiration und Kreativität. Solche Plätze am Grundstück zu identifizieren, zu gestalten und dann nutzen zu können, ist ein großes Geschenk.

(12) Schauplatz und Spiegelbild

Das Grundstück wird nach dem Elternhaus zur neuen Heimat, zum Schauplatz unseres weiteren Lebens. Es ist aber auch Spiegelbild unserer Biografie. Muster werden oft über Generationen weitergegeben und wirken sich dann bei Neubauten wieder aus. Die geprägte innere Struktur wird auf das Außen, den neuen Lebensraum projiziert. Ein Lebensraumcoaching kann diese Muster aufdecken und Potentiale freilegen.

(13) Lebensraumcoaching

Das Ergebnis der Untersuchungen wird in einen offenen Dialog mit den Bauwerbern eingebracht. Meist spiegeln sich diese mit den Bedürfnissen, Herausforderungen und Fragen der Menschen. Vieles wurde bereits unbewusst wahrgenommen und nun zu einem Ganzen ergänzt. Die geomantische Analyse ist sozusagen ein Spiegel der Empfindungen und Gefühle der betroffenen Menschen! 

(14) Der erste Entwurf

Die Grundstücksuntersuchung und das Lebensraumcoaching dienen als Vorbereitung und Grundlage für Entwurf und Planung. Sie sind keine Vorgaben, können diese aber doch einschränken, vor allem wenn es um die Lage von Daueraufenthaltsplätzen, wie Arbeits- und Schlafplätze, geht.

(15) Baurituelle Begleitung

Der Hausbau bewirkt starke Veränderungen im Leben der Menschen. Rituale sind hilfreich, um Veränderungen zu begreifen, nachzuvollziehen und ins Leben zu integrieren. Rituale sind zeitlich und im Ablauf strukturiert, sie bedienen sich Symbolen und symbolischen Handlungen an den Stellen, wo die Sprache an ihre Grenzen stößt. Dadurch lässt sich ein individueller Ausdruck finden, der das Herz berührt – und auf energetischer und geistiger/seelischer Ebene wirkt. 

Bassena-Gespräche mit Susanna Jahrmann, Episode 30

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