Raumklima

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Klimadiskussion in unseren Wohnungen

Das Raumklima, auch Wohnklima genannt, bezeichnet die atmosphärischen Bedingungen in einem Wohnraum, die das Wohlbefinden der Bewohner beeinflussen. Es wird insbesondere durch die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit geprägt, aber auch Faktoren wie Zugluft, Luftqualität und Lichtverhältnisse beeinflussen das Raumklima. Langfristig wirkt sich ein gutes Raumklima positiv auf die Gesundheit und die Lebensqualität aus. Feste Vorgaben für optimale Werte gibt es nicht. Jeder Bewohner empfindet ein anderes Wohnklima als angenehm. Aber einige Hinweise sollten jedenfalls beachtet werden.

Wohnklima – was bedeutet das?

Wir alle kennen den täglichen Wetterbericht, sehen die europäische Wetterkarte im Fernsehen und sind neugierig, was für eine Witterung uns in den nächsten Tagen erwartet. Dabei spielen z.B. ein Rolle: Jahreszeit, Sonneneinstrahlungsdauer, Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Wasserdampfgehalt der Luft. Wir sprechen hier vom Klima allgemein.

Betrachten wir das Klima in unserem Garten, so sprechen wir in diesem kleinen Bereich vom Mikroklima, das abhängig ist vom allgemeinen Klima, aber seine unterschiedliche Ausprägung findet durch Standort, Verschattung, Höhenlage, windgeschützte oder -offene Lage, Umfeld.

Ähnlich verhält es sich mit dem Wohnklima. Einflussfaktoren des Gebäudes, seiner Materialien, der Haustechnik in Form von Heizung, aber auch die Elektrik, das Lüftungsverhalten und die gewählte Einrichtung bestimmen die Qualität des Wohnens.

Ein gesundes Raumklima ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen, die sich in einem Raum aufhalten. Zu den wichtigsten Faktoren, die zu einem gesunden Raumklima beitragen, gehören:

Lufttemperatur

bestehend aus einzelnen Komponenten wie Wärmedämmung, Wärmeabgabe der Heizflächen, Sonneneinstrahlung, Klimatisierung

Raumtemperatur: Die perfekte Raumtemperatur kann von Person zu Person unterschiedlich sein und hängt auch von Faktoren wie der Jahreszeit, der Tageszeit und der Aktivität im Raum ab. Ideal sind Temperaturen zwischen 20-22 °C in Wohnräumen und 16-18 °C in Schlafzimmern.

Oberflächentemperatur: Die gefühlte Temperatur ergibt sich aus dem Durchschnitt von tatsächlicher Lufttemperatur und der Oberflächentemperatur der Außenwände. Also Luft 18°+ Wand 14° = 32°/2 = 16° gefühlt.

Wärmedurchgang: Es kann also Sinn machen, Außenwände etwas wärmer zu halten und gleichzeitig die Heizung zu reduzieren. Das geht natürlich leichter, wenn die verwendeten Materialien einen niedrigen U-Wert (Wärmedurchgang) haben bzw. eine gute Wärmedämmung vorhanden ist.

Luftfeuchte

mit den Komponenten Luft- und Materialfeuchte, Isolation, Speichervermögen von Wasserdampf

Luftfeuchtigkeit: Es ist wichtig, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum innerhalb eines gesunden Bereichs liegt, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden und trotzdem ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Zu trockene Raumluft kann körperliche Symptome wie trockene Haut und Haare, spröde Lippen, Husten, Kopfschmerzen oder sogar Atemwegserkrankungen verursachen.

Relative Luftfeuchtigkeit: Deshalb sollten je nach Raumnutzung eine optimale relative Luftfeuchtigkeit von 40-60% angestrebt werden. Über 70% beginnt Schimmelwachstum allein durch das Vorhandensein von Sporen in der Raumluft.

Luftbewegung

Wärmebewegung: Auch die Luftbewegung spielt eine Rolle: Strahlungswärme ist gesünder als Konvektionswärme, bei der die Luft, und damit auch ihre Inhalte, in Bewegung gebracht wird.

Luftzug: Undichte Stellen an Fenster und Türen können zu einem ungewollten Luftaustausch führen. Der Luftzug kann bei ständiger Einwirkung belastende Züge annehmen.

Luftqualität

mit den Komponenten Feinstaub und Allergene, Schadstoffen, Bewegung, Geruch, Frischluft

Schadstofffreiheit: Ein weiterer, wichtiger Punkt zur Gewährleistung eines gesundes Raumklimas ist, dass die Luft frei von Schadstoffen wie Feinstaub und Allergenen, Schadstoffen, Pollen und anderen Partikeln ist.

Kohlendioxid: Kohlendioxid sollte weniger als 600 ppm (Teilchen pro Million) haben, um als unauffällig zu gelten.

Organische Verbindungen: Bei steigender Konzentration der von Materialien und Möbeln abgegebenen flüchtigen Luftinhaltsstoffe (hauptsächlich VOC) leiden wie unter verschiedenen Problemen von Müdigkeit bis hin zu Allergien.

Luftreinigung

Lüften: Lüften ist ein Dauerthema, aber sehr wichtig. Pro Stunde sollten 50 cbm Frischluft eingelüftet werden, das bedeutet 3 – 5 mal pro Tag querlüften (Durchzug).

Luftreinigung: Unterstützung für eine gute Raumluft erhält man durch Luftreiniger, wie beispielsweise www.meinluftreiniger.at

Regelmäßige Reinigung: Saubere Räume sind frei von Staub, Schmutz und Bakterien, was die Gesundheit fördert.

Stichwort: Luftionen

Die Atemluft sollte frei von Schadstoffen und Stäuben sein, aber auch die richtige Zusammensetzung von negativen und positiven Ionen (elektrisch geladener Atome) besitzen. Neben der vitalisierenden biologischen Reizwirkung kennen Wissenschaftler auch eine luftreinigende Wirkung: In der Luft schwebende Partikel wie Bakterien, Viren oder Staub werden durch die elektrische Ladung angezogen und sinken durch die erhöhte Masse schneller zu Boden.

Gestört wird ein harmonisches Verhältnis der Kleinionen in der Atemluft besonders durch elektrostatische Aufladungen, Industrieemissionen, Straßenverkehr, Tabak und Räucherstäbchen.

Weitere Einflüsse auf das Raumklima

Materialklima

Baustoffe: Den größten Einfluss auf das Wohnklima haben die Bewohner: Bereits in der Bauphase bei der Auswahl der Baustoffe und auch später beim Bewohnen. Denn sie verbrauchen Sauerstoff, erzeugen CO2, Feuchtigkeit und Gerüche die an die Innenluft abgegeben werden. Auch nicht zu unterschätzen sind Emissionen aus Oberflächen, Einrichtungsgegenständen, Putzmitteln etc. In Kombination mit immer luftdichteren Gebäudehüllen ist die Wahl emissionsarmer Baustoffe umso bedeutsamer.

Elektroklima

mit Komponenten wie elektrische Wechselfelder, elektromagnetische Strahlung, statischer Aufladung.

Elektrosmog: Elektrosmog durch Strom und Funk sind allgegenwärtig. Wir können aber in unseren Wohnräumen durchaus feldarme oder sogar feldfrei Raumzonen schaffen. Wo das nicht möglich ist, können Abschirmungen oder im Schlafzimmer sogar eine Netzentkoppelungen helfen.

Statische Felder: Magnetostatische und elektrostatische Felder hängen wesentlich mit den verwendeten Baustoffen und Einrichtungsmaterialien zusammen.

Lichtklima

mit Komponenten wie Beleuchtung und natürlichem Licht

Auch eine, den Lichtverhältnissen entsprechend ausreichende Beleuchtung kann dazu beitragen, dass man sich wohler fühlt.

Künstliche Beleuchtung: Nutzung von warmweißen Lichtquellen in Wohnbereichen und kühleren Lichtquellen in Arbeitsbereichen, um den natürlichen Lichtverhältnissen nahe zu kommen. In den Wohnräumen am Abend wird kein LED oder BioLED empfohlen, um die Melatoninproduktion vor dem Schlafengehen nicht in die falsche Richtung zu stimulieren.

Natürliches Licht: Um ein angenehmes Raumklima zu schaffen, sollte auch ausreichend natürliches Licht durch Fenster in den Raum gelangen. Ausreichend Tageslicht wirkt sich positiv auf die Stimmung und den zirkadianen Rhythmus aus.

Akustikklima

Lärmschutz: Minimierung von Lärmbelastung durch schalldämmende Materialien und leise Geräte.

Raumakustik: Gestaltung der Räume, um Hall und Echo zu reduzieren und somit eine angenehme akustische Umgebung zu schaffen.

Zu guter Letzt

Neben diesen physischen Faktoren für unser Raumklima gibt es auch energetische und psychische Faktoren. Streit macht sprichwörtlich dicke Luft. Und schließlich lagert sich Lebensenergie auch in den Poren unserer Materialien ab und beeinflusst unser feinstoffliches Raumklima. Achten Sie darauf!

Über den Autor:

Mag. Wolfgang Strasser ist Lebensraumberater und -coach, Unternehmens- und Kommunalberater. Mit RAUMIMPULSE berät er Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume.

RAUMIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
A-4040 Linz, Leonfeldner Straße 94d
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