Räumlicher Ausdruck von Werten und Fülle
Wenn wir an den Zusammenhang von Reichtum und Raum denken, dann fällt uns schnell das Bild des Geldspeichers von Dagobert Duck ein. Und wie er jeden Morgen ein Bad im Geld nimmt. In eine ähnliche Richtung hoffen wohl auch viele Menschen, wenn sie vom Reichtumseck in der Wohnung sprechen. Da werden Schalen mit Münzen, Geldkröten oder Geldbäume platziert. Feng Shui ist nicht zuletzt aus dem Wunsch eines üppigen Geldflusses in unseren Breiten populär geworden. Jeder Experte und jede Expertin im klassischen Feng Shui wird bestätigen, dass es so nicht funktioniert.
Klären, was gemeint ist
Reichtumsarten
Wer bei Reichtum nur an Geld denkt, übersieht, dass es verschiedene Arten von Reichtum gibt: Neben dem materiellen Reichtum gibt es auch einen psychischen Reichtum. Gemeint sind damit mentale, emotionale und soziale Aspekte des Reichtums. Sie werden alle für ein gutes Leben gebraucht und sind nicht gegeneinander abzuwägen.
Werthaltungen
Was wir unter Reichtum verstehen, hängt von unseren Wertvorstellungen ab. Und die sind sozial geprägt – oder biografisch schwer erarbeitet. Neben äußeren Wertvorstellungen gibt es innere Werthaltungen. Bevor wir zu einem Bild von Reichtum kommen, müssen wir erst unsere persönlichen Werthaltungen definieren. Und das ist viel Arbeit! Besonders weil wir immer wieder bei Bewertungen hängen bleiben. Und die sind hinderlich!
Wahre Reichtümer
Der wahre Reichtum eines Menschen sind seine Werte, seine Lebensprinzipien. Werte sind ideale Vorstellungen, die dem Menschen als Leitlinie in seiner Lebensplanung und seiner Lebensgestaltung zur Orientierung dienen. Stellen Sie sich folgende Fragen als kleine Übung:
Was ist der wahre Reichtum meines Lebens? Wie erkenne ich meine innersten Werte und wie bringe ich diese im Wohnen zum Ausdruck?
Verortung des Lebensthemas
Das Lebensthema Reichtum bildet sich im Raumpsychogramm im archetypischen Feld links oben ab. Ich würde das Thema des archetypischen Feldes aber eher Werte und Fülle bezeichnen, um eine Reduzierung auf monetärem Reichtum zu vermeiden. Die Bezüge zu den gegenüberliegenden Feldern des Raumpsychogramms diskutiere ich dann in den folgenden Absätzen.
Archetypus Werte und Fülle und seine Beziehungen
Werte und Fülle auf physischer Ebene muss, wie wir nun wissen, nicht immer mit dem Kontostand zu tun haben. Oder schönen und teuren Dinge, dem neuesten SUV oder dem Ferienhaus am Strand.
Ökologisch bauen und gesund leben
Gesundheit, Nachhaltigkeit und Gestaltung sind die drei Säulen der Baubiologie. Die Gesundheit bezieht sich auf die Reduzierung von Schadstoffen und Elektrosmog in unseren vier Wänden. Die Nachhaltigkeit auf umweltschonende Materialien und Energien. Und die Gestaltung wirkt sich mehr auf unser psychisches Wohlbefinden aus, als wir denken. Diese Aspekte bilden ein Wertegerüst, in dem Wohnen wirklich wert-voll wird.
Teilhabende Nachbarschaft
Nicht jeder Haushalt muss über viele Flächen verfügen und technisch voll ausgestattet sein. Man kann Gartenflächen kollektiv bearbeiten und Gerätschaften gemeinsam halten und verwenden. Ich weiß, damit muss man sich anderen Menschen aussetzen. Aber auch die Gemeinschaft an sich ist ein hoher Wert. Sie ist effizient und das Gegenteil von einsam!
Soziale Fülle
Fülle kann auch der empfinden, der ein Umfeld hat, das ihn unterstützt, der sich auf seine Freunde verlassen kann. Soziale Interaktionen sind ungemein wichtig und werden oft als viel wertvoller empfunden, als Geld und materielle Dinge.
Geben und nehmen
Der Ausgleich ist oft das Geheimnis der Stabilität von Fülle. Im geschäftlichen Bereich ist es der Zusammenhang von Einkauf und Verkauf. Räumlich lässt sich das im Archetyp Austausch und Freunde verorten. Wenn alles in Fluss ist, kann Fülle entstehen. Stillstand führt zu Stagnation. Diese diagonale Beziehung wirkt unmittelbar.
Emotionale Fülle
Schwieriger ist es, den inneren und emotionalen Reichtum eines Menschen zu messen. Wer mit seinem Leben zufrieden ist, jeden Tag Glück empfindet, seine persönliche Freiheit genießt und sich rundum wohl fühlt, ist ebenfalls reich – unabhängig davon, ob er viel Geld verdient.
Beziehen und teilen
Das Leben oder den Lebensabschnitt auf jemand anderen beziehen, kann ein großer Reichtum sein. Solange man nicht auf sich vergisst, kann teilen zu einem mehren werden. Räumlich lässt sich das im Archetyp Beziehung und Hingabe verorten. Gerade in der Partnerschaft sollen Werte kompatibel sein und tragend werden. In dieser Achse kann ein großer Reichtum wachsen.
Mentale Fülle
Eine leere Schale steht symbolisch für einen leeren Raum, der bereit ist, etwas aufzunehmen. Es ist nichts drin und man kann frei entscheiden, was darin Platz finden könnte. Wenn die Schale voll ist, gibt es keinen leeren Raum, wir stehen vor vollendeten Tatsachen. Wir können nichts mehr hineintun, ohne dass wir etwas herausnehmen. Herausnehmen bedeutet aber nicht Füllen, sondern Reduzieren. Wann bin ich reicher, wenn ich etwas aufnehmen kann oder abgeben muss?
Sammeln und anwenden
Es ist unsere Entscheidung, was wir sammeln und welchen Raum wir dafür zur Verfügung stellen. Wir können Erfahrung sammeln, Wissen oder Weisheit. Wir können auf Wertvolles achten und Unwichtiges entsorgen. Räumlich lässt sich das im Archetyp Wissen und Erfahrung verorten. Es sind die Grundlagen, die wir hier für unsere Werte und die Fülle bereitstellen. Sie sollen nährend sein!
Einige Raumtipps
Eingangsbereich und Haustür
Die Lebensenergie erreicht das Haus durch die Eingangstür. Und damit auch Reichtum und Fülle. Eingangsbereich und Haustür sollen so einladend und offen wie möglich sein. Sauberkeit und Ordnung an der Tür (drinnen wie draußen) sind nur erste Möglichkeiten. Ein zweiter Eingang, z.B. über die Garage, wirkt schwächend.
Küche als Symbol für Ressourcen
Neben dem Eingangsbereich kann auch die Küche für Blockaden verantwortlich sein. Insbesondere der Herd, denn er ist ein Symbol für Reichtum und Ressourcen. Halten Sie Ihren Herd stets sauber, um Ihren Wohlstand zu verbessern. Tipp: Um die Energien zum Fließen zu bringen, empfiehlt sich täglich mindestens einmal den Herd zu benutzen und durch die Haustür zu schreiten.
Vorratskammer und Speis
Räume stellen einen Speicher für Werte von Menschen dar. Alle Plätze zur Lagerhaltung, die Speisekammer und der Vorratsraum, drücken symbolisch die Fülle aus und entsprechen dem Grundthema. Sie stehen auch für die Fähigkeit, wirtschaften zu können, denn die Lebensmittel mussten die ganze Saison lang reichen. Füllung und Fülle haben nicht zufällig den gleichen Wortstamm.
Fehlbereich im Archetyp
Befindet sich im Bereich des Lebensthemas Werte und Fülle ein Fehlbereich, so empfehle ich, diesen auszugleichen. Selbstverständlich werden Sie sagen. Aber allzu häufig finde ich in den Wohnungen Fehlbereiche ohne ausgleichende Maßnahmen. Wie man Fehlbereiche ausgleicht, können Sie im Blog „Fehlbereiche“ ausführlich nachlesen.
Einige Gestaltungstipps
In vollgestopften Räumen mit viel Gerümpel kann keine neue und frische Energie hineinkommen. Gerümpel bedeutet, dass hier Energie blockiert wird. Vielleicht lähmt die Angst, loszulassen und auf alte Gewohnheiten zu verzichten. Auf diese Weise blockieren wir uns jedoch selbst.
Formen, Farben und Materialien
Wertvoll muss nicht teuer sein
Räumen Sie Ihre Wohnung nicht mit billigen Wegwerfartikeln voll. Gestalten sie Ihre Räume wert-voll. Und zwar alle Räume, aber besonders den archetypischen Bereich für Werte und Fülle. In dieser Haltung und Achtsamkeit wird ihr Wertegerüst erst authentisch. Die Farbe der Götter ist ein Bild dafür.
Positive Erinnerungsstücke
Schaffen Sie negative Erinnerungsstücke aus dem Haus und alles, was negative Gefühle in Ihnen weckt. Solche Dinge ziehen ihre Aufmerksamkeit ab und blockieren den Fluss der Lebensenergie. Ob Fotos vom Ex oder Krücken, die Sie nach dem letzten Ski-Urlaub brauchten – weg mit den negativen Assoziationen. Gegenstände, die sie stärken, dürfen bleiben.
Kunst mit der richtigen Botschaft
Bilder und andere Kunstwerke, die negative Dinge wie Krieg oder Sturm darstellen, generieren negative Energie und können die Atmosphäre in der Wohnung nachteilig beeinflussen. Wählen Sie daher eher Kunst, die hell und freundlich wirkt. Gleiches gilt für unsere Sprache und unsere Gedanken. Wir sollen uns üben in wohlwollenden Worten und freundlichen Denken.
Gesunde Pflanzen strahlen Vitalität aus und verbessern Lebensenergie und Raumklima in der Wohnung. Verwelkte oder langsam sterbende Pflanzen senken hingegen die Energie des Hauses. Geben Sie Ihren Pflanzen, was sie brauchen. Und tauschen Sie verwelkende oder unansehnlich gewordene Grünpflanzen gegen neue aus.
Zu guter Letzt
Das Gesetz der Anziehung wirkt im Leben ebenso unmittelbar wie das Gesetz der Resonanz. Was ziehe ich an und womit gehe ich in Resonanz? Und eine wichtige Frage, die man sich stellen soll: Bin ich mir Fülle wert? Und wenn ja, kann ich die Fülle tragen? Die Herausforderung ist, sein eigenes Maß zu finden und nicht nach den Maßen anderer zu schauen. Reich ist der, dem reicht, was er hat.
Über den Autor:
Mag. Wolfgang Strasser ist Lebensraumberater und -coach, Unternehmens- und Kommunalberater. Mit RAUMIMPULSE berät er Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume.
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