Raum für Orientierung

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Der Weg auf der räumlichen Landkarte

Wer nicht weiß, wohin es geht, wird unsicher. Nur wer weiß, dass er sich in einem sicheren Rahmen bewegt, kann sich auf Entdeckungsreise begeben um seine Grenzen auszuloten. Das Zugpferd, das wir dafür benötigen nennt sich Orientierung. Wer sich orientierungslos fühlt, läuft Gefahr überfordert zu werden und damit das Risiko für psychische Belastungen zu erhöhen. Orientierung im psychologischen Sinne bedeutet dabei nicht, einen ganz konkreten Plan zu haben, sondern vielmehr, sich mehr oder weniger sicher ob der Richtung und der Rahmenbedingungen zu sein.

Der archetypische Bereich für den Lebensweg steht am Beginn einer ebenso archetypischen Lebensachse in der räumlichen Umgebung. Sie führt vom archetypischen Bereich des Zu- und Eingangs in das Leben mit der Lebensaufgabe in die Zukunft. Links und rechts bilden die Räume einen Rahmen aus persönlicher Prägung und sozialem Handeln. Was wir mit dieser raumpsychologischen Betrachtung sehen, ist eine Abbildung des Lebensweges in der Grundriss- und Raumgestaltung unserer Wohnungen.

Klären, was gemeint ist

Lebensaufgabe

Sind Orientierung und Potential Lebensaufgaben? Wenn man das Intro liest, auf jeden Fall. Wie oft im Leben verlieren wir die Orientierung, erkennen unser Potential nicht. Wir verirren uns und finden nur schwer wieder den Weg. Wenn sich dann noch Prägungen und Gewohnheiten hinzugesellen, wird es ganz schwierig. Wie im Wald oder im Labyrinth.

Weg und Wegweiser

Der archetypische Ort für den Start in die Lebenserfüllung hat viel mit dem Weg dorthin zu tun. Wie und auch welche Weise ich den Weg gehe. Und welche Wegweiser begleiten mich auf diesem Weg. An dieser Starting Position lässt sich erahnen, wie sich der Weg entwickeln wird. Wie uns die Diele eine Orientierung im Raumgefüge bietet und die Stiege einen Weg.

Polaritäten

An dieser Stelle bilden Polaritäten einen wichtigen Rahmen für die Orientierung. Erdung und Flexibilität, Standfestigkeit und Anpassungsfähigkeit, usw. Es sind keine dualen, sich widersprechende Qualitäten, sondern polare, sich ergänzende Eigenschaften. Sie bilden einen Rahmen für die Orientierung im Leben. Und auch im Raum.

Stellen Sie sich folgende Fragen als kleine Übung: Wie gehe ich meinen Weg? Welche Wegweiser begleiten mich auf diesem Weg?

Verortung des Lebensthemas

Die Lebensthemen Orientierung und Potential bildet sich im Raumpsychogramm im archetypischen Feld mittig unten ab. Im Feng Shui findet man auch den Begriff Karriere an dieser Stelle. Dieser drückt den beruflichen Aspekt aus. Es ist das Feld der Lebensaufgabe und der Ausgangspunkt des Lebensweges. Und es steht in der Reihe der Ressourcen, auf die wir am Weg zurückgreifen können.

Archetypus Orientierung und seine Beziehungen

Der Weg von dort

Der Weg von der Lebensaufgabe zum Lebenssinn ist nicht immer klar erkennbar. Ikigai (jap. für Lebens­sinn) ist beispielsweise eine wunderbare Methode, den Standpunkt zu bestimmen. Klarheit ist wichtig, denn dadurch erhält das aktive Handeln (Mitte) seinen Antrieb und seine Richtung. Das gibt Orientierung und Ausrichtung für den Lebensweg.

Die Quellräume

Unser Werte und die Liebe sind die Quellräume für die Lebensaufgabe. Aus diesen Bereichen schöpfen wir die Energie für aktives Handeln. Wenn es also hakt, dann lohnt es sich, dort nachzusehen.

Die Wegbegleiter

Die Nachbarbereiche für Orientierung sind Wissen und Erfahrung auf der einen Seite und unsere Mentoren, Eltern, Freunde auf der anderen Seite. Sie sind unsere Stützen, unsere Wegbegleiter am Lebensweg. Die Felder zu stärken, stärkt uns auch am Weg, den wir gehen. Aber es braucht substantielle Stärkung, Dekoration wäre zuwenig hilfreich.

Die Entscheidungshilfen

Das archetypische Feld steht auch für Entscheidungen, die wir für den Lebensweg ständig treffen. Entscheidungen zwischen „Nachdenken“, repräsentiert durch den archetypischen Bereich Wissen/Erfahrung und „Nachahmen“, repräsentiert durch den archetypischen Bereich Menschen/Austausch.

Aspekte der Raumgestaltung

Was wird empfohlen?

Häufig wir in diesem Bereich der Einsatz von wässrigen Formen, Farben und Materialien empfohlen. Wasser ist die ausgleichende elementare Qualität, die uns mit unseren Gefühlen in Verbindung bringt. Unter diesen Aspekten kann der Bereich gerne gestaltet werden. Ich mache aber darauf aufmerksam, dass damit keine spontane Änderung von Orientierung und Lebensaufgabe einhergeht.

Ein Rahmen zum Festhalten

Der Weg ins und durchs Leben gestaltet sich als Synthese der seitlichen Einflüsse. Links und rechts bilden die Räume einen Rahmen aus persönlicher Prägung und sozialem Handeln, aus innerem und äußerem Kontext. Die beiderseitigen Räume wirken auf dem Weg als Rahmenbedingung, an dem wir uns orientieren können.

Gegensätze bieten Orientierung

Die wegbegleitenden Räume zeigen auf das Prinzip der Polarität, die entgegengesetzten Enden einer gemeinsamen Sache. Zwischen inneren Erfahrungen und äußeren Einflüssen befinden wir uns in einem Spannungsfeld. Für eine Orientierung brauchen wir beides. Der Raum links ist ebenso wichtig, wie der Raum rechts.

Klarheit auf die Sicht der Dinge

Lebensziele haben viel mit der Orientierung am Lebensweg zu tun. Wie ein Leuchtfeuer an der Küste kann räumliche Gestaltung eine Orientierung bieten. Was es dazu braucht, ist Sichtbarkeit und Klarheit. Ich muss meinen Weg verstehen und das Ziel sehen können. Das Leuchtfeuer muss klar und hell sein, denn der Weg verläuft oft im diffusen und nebeligen.

Der Weg ist das Ziel

Ausgehend vom Start mit der Lebensaufgabe bis hin zum Ziel mit der Lebenserfüllung ergibt sich ein Weg, der Lebensweg, der von der Vergangenheit in die Zukunft führt. In der Mitte befindet sich die eigene Mitte, das Selbst, die Identität. Das sind die Qualitäten, durch die wir ins Tun, ins eigenmächtige Handeln kommen. Deshalb ist die Mitte der Wohnung so wichtig.

Der Eingang als Archetyp der Lebensaufgabe

Der Eingang symbolisiert das Empfangende, das Aufnehmende, wie der Mund des Menschen. Hier werden wir vom Haus und den Bewohnern begrüßt und in Empfang genommen. Eine auffällige Gestaltung der Haustür bietet die erste Orientierung von der Straße zum Haus.

Das Vorhaus, Heimat des Potentials

Das Vorhaus ist das vorläufige Haus, es beherbergt das Potential des Hauses. Hier können wir schon erahnen, was das Haus kann und wofür es steht. Der Vergleich mit dem Menschen ist nicht zufällig. Es ist das Vestibül, die Vorhalle. Und das Foyer, die Feuerstelle. Öffentliche Bereiche also, in denen wir uns erstmals präsentieren. Ein Standpunkt, eine Haltung zeigen.

Der Gang, die horizontale Orientierung

Der dem Vorhaus, der Diele folgende Gang führt zu den Räumen im Geschoss. Früher gab es lange Gänge, welche die Räume erschlossen haben. Heute haben sich mehrere Raumfunktionen zusammengefunden und die Gänge wurden reduziert. Ihre Grundfunktion ist aber noch die gleiche – Orientierung zu bieten, sowohl für Bewohner wie auch für Gäste.

Die Stiege, die vertikale Orientierung

Wenn es einen baulichen Darsteller für geschossübergreifende Orientierung gibt, dann ist es die Stiege, auch Treppe genannt. Stiegen haben viele Funktionen und Bedeutungen, die einen eigenen Blog füllen können. Auch ihre Lage in Bezug auf den Eingang ist von Bedeutung, denn sie sind auch Infrastruktur für den Weg der Lebensenergie durch das Haus.

Zu guter Letzt

Machen Sie sich unabhängig von der Meinung anderer, werden Sie selbstbewusst mit einer strahlenden Aura und entdecken Sie Ihr Potential zum Außergewöhnlichen.

Über den Autor:

Mag. Wolfgang Strasser ist Lebensraumberater und -coach, Unternehmens- und Kommunalberater. Mit RAUMIMPULSE berät er Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume.

RAUMIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
A-4040 Linz, Leonfeldner Straße 94d
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