Raum für Kreativität

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Creativity Space in der Wohnung

Wir sind kreativ, wenn wir uns entspannen. Wir gelangen in den sogenannten Alphawellen-Zustand. Dieser ist charakterisiert durch geringe Gedankenaktivität, mentale Ruhe und körperliche Entspannung. Zeitgleich ist die Wahrnehmung verfeinert, die Sinne geschärft und man ist be­sonders aufnahmefähig. In diesem Zustand der Entspannung kann eine intensive Verbindung zum Unterbewussten entstehen, wir finden Kraft und tanken Energie, es entwirren sich gedankliche Knoten und wir finden leichter Problemlösungen. Was das mit Raum zu tun hat, lesen Sie in diesem Blog.

Das Schöpferische in uns

Der Begriff Kreativität geht auf das lateinische Wort „creare“ zurück, was so viel bedeutet wie „etwas erfinden, etwas erzeugen“. Der Begriff enthält als weitere Wurzel das lateinische „crescere“, das „geschehen und wachsen“ bedeutet.

Den kreativen Ort finden

Manche Menschen sind am Dachboden kreativ, manche unter der Dusche oder im Auto. Manche gehen laufen oder entspannen sich. Für Kreativität braucht es andere Denkmuster und die erhalten wir (auch) durch andere Tapetenmuster. Tapetenwechsel heißt ein Wechsel der Atmosphären. Und die muss kein Zufall sein, sondern kann gezielt aufgesucht oder hergestellt werden.

Verlassen der Komfortzone

Wer immer am selben Ort ist und das gleiche macht, dem wird es schwer­fallen, kreativer zu werden. Versuche daher, so oft es geht, Umgebung und Rahmenbedingungen zu wechseln. Beispielsweise einen anderen Weg zur Arbeit nehmen, mit bisher unbekannten Kolleg.innen zum Mittagessen gehen, ungewöhnliche Kleidung tragen, neue Genres zu lesen und zu hören, usw.

Verlassen der Kreativzone

Das lässt sich noch steigern: verlasse auch deine Kreativ-Komfortzone und versuche etwas komplett Neues. Wenn du ein Designer bist, schreibe ein Gedicht. Wenn du Autor bist, übe ein neues Instrument. Wenn du etwas Neues probierst, kann es deinem Gehirn helfen, neue Verbindungen aufzubauen und eine neue Art von Kreativität wecken.

Wechsel der Räume

Manchmal braucht es einfach einen Ortswechsel, um eine andere Sichtweise auf ein Problem zu bekommen – und der beste Ortswechsel ist Spazierengehen. Ein Spaziergang auf den nächsten Hügel, zum nächsten Bach oder in den nächsten Wald. Es hat sich gezeigt, dass Spazierengehen den kreativen Output um bis zu 60% steigert.

Schaffen kreativer Atmosphären

Wenn man schon im Innenraum arbeitet, und das tut man meistens, dann ist eine kreative Umgebung gefragt. Kreative Atmosphären, die Sinnlichkeit, Inspiration und Intuition fördern, kann man gestalten. Zuhause oder in der Arbeit. Im nächsten Abschnitt werde ich einige Tipps für Raumgestaltungen geben, damit Kreativität nicht ausgebremst wird.

Aufsuchen kreativer Atmosphären

Die Natur stellt uns dafür, wie meistens, die beste Infrastruktur zur Verfügung. Im Falle der Kreativität sind es geologische Verwerfungen. Und luftige Plätze in der Natur (was das genau ist, habe ich in einem eigenen Blog erklärt). Beides ist nicht für Schlafplätze geeignet. Dafür fördern sie ungemein kreatives Schaffen. Am Besten einen Rutengeher engagieren und ausprobieren.

Die eigene Kreativitätszone gestalten

Das Energiemuster

Je nach Lage in einer bestimmten Hauszone bringen Räume eine eher aktive oder eine eher passive Grundqualität mit. Der Daoismus hat dafür die Bezeichnungen Yin und Yang entwickelt, die dem archetypischen Prinzip der Polarität folgen. Sie gefallen mir deutlich besser, als beispielsweise die Begriffe passiv / aktiv, die sehr schnell wertend klingen.

Raumlage und Nutzung

Die groben Zuordnungen der Raumlagen sind straßenseitig (Yang), gartenseitig (Yin), Erdgeschoss (Yang), Obergeschoss (Yin). Auch die Nutzung der Räume wirkt sich auf die Grundqualität aus: Arbeitsräume (Yang), Schlafräume (Yin), usw. Es gibt also viele Kombinationen mit einem wechselnden Verhältnis von Yin und Yang.

Kreative Räume

Nun könnte man sagen, Räume für Kreativität brauchen Yang. Nun, Kreativität ist ein aktiver Prozess, insoweit stimmt diese These. Ein ausgeglichener Raum wäre etwa 60 % Yang : 40 % Yin (Anm.: 50:50 wäre Stillstand). Hier kann man sich also spielen: etwas mehr Yang für diejenigen, die es etwas aktiver brauchen oder etwas mehr Yin für diejenigen, die es etwas ruhiger brauchen.

Einige kreative Gestaltungstipps

Farben

Es ist längst wissenschaftlich erwiesen: Mit bestimmten Farben können wir ganz gezielt Kreativität und Innovationsfreudigkeit steigern. Um es kurz zu machen: Blau macht kreativ, Grün macht noch kreativer. Grün steht für Leben und Fruchtbarkeit, außerdem schwingen auch Natur und Freiheit mit. Offenbar sind es genau diese Gefühle, die uns dabei helfen, unseren Horizont zu erweitern.

Nicht nur die Wandfarbe, auch farbige Vorhänge und bunte Accessoires bringen schnell und effektiv mehr Leben in Ihre Arbeitsumgebung. Mit wenigen Handgriffen sieht ein Raum gleich wesentlich freundlicher aus und schafft auch eine energiereiche Umgebung.

Licht

Es ist erwiesen, dass natürliches Licht die Stimmung hebt und das Energielevel zu steigern vermag. Am besten ist also natürliches Tageslicht und ein Platz am Fenster. Dieser fördert nicht nur kreative Gedanken, sondern erhellt auch gute Gefühle. Und spendet wohlige Wärme, meistens jedenfalls. Der Blick aus dem Fenster ist aber auch wichtig und führt uns zum nächsten Punkt.

Pflanzen

Die ultimative Förderung von Kreativität ist der Gang in die Natur. Das heißt aber nicht, dass man im Raum darauf verzichten sollte. Die Pflanzen im Raum wirken beruhigend auf den Betrachter und schaffen damit eine vergleichbare Atmosphäre. Und die ist auch für nicht-kreativen Zeiten wichtig, weil damit eine kreative Grunddisposition gefördert wird.

Wasser

Das Plätschern des Wassers wirkt beruhigend und somit Stress vorbeugend. Genau die richtige Stimmung für eine kreative Atmosphäre. Auch hier ist die Natur mit dem Aufenthalt an einem Bach oder See dem Innenraum vorzuziehen. Dennoch sind Wasserobjekte, wie beispielsweise Zimmer­brunnen, die der Größe des Raumes angepasst sind, sehr empfehlenswert.

Gerüche

Die Luft ist wie das Wasser ein grundsätzliches Element, das wir in der Natur am wirksamsten vorfinden. Waldluft hat bezüglich Inhaltsstoffe und Ionengehalt sowieso am meisten zu bieten. Ähnliches können wir uns in den Raum holen, am besten durch Frischluft. Wenn wir das nur eingeschränkt zur Verfügung haben, kann man etwas nachhelfen – aber sehr dezent!

Geräusche

Alle störenden Umweltgeräusche sollen so gut wie möglich ausgeschaltet werden. Laute Radiomusik beim Arbeiten ist dabei ebenso ungünstig wie Straßenlärm oder übermäßig laute Arbeitsgeräte. Dabei helfen Schallschutzfenster, schallschluckende Teppiche, Wand- und Deckenverkleidungen. Und auch für Telefonate oder Kurzbesprechungen sollte eine Lösung gefunden werden.

Raumaustattungen, in denen Ideen sprudeln

Räume für kreative Prozesse sollen so ausgestattet sein, dass sie großes Denken und Austausch ermöglichen. Die meisten Büros sind funktional auf das effiziente Erledigen bekannter Arbeits­prozesse angelegt und bieten wenig Stimulanz für Kreativität. Multi-sensorische Reize und Gestaltungs­werkzeuge, Raum für Begegnung und Austausch, Bewegungsfreiheit hingegen regen Ideenreichtum an.

Zu guter Letzt Auf Offline schalten: Die ständige Erreichbarkeit setzt uns unter Stress. Anrufe und Nachrichten unterbrechen zudem jeden kreativen Flow. Für explizit kreative Arbeit braucht es nicht nur eine ungestörte Umgebung, sondern auch ungestörte Zeiten.

Über den Autor:

Mag. Wolfgang Strasser ist Lebensraumberater und -coach, Unternehmens- und Kommunalberater. Mit RAUMIMPULSE berät er Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume.

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