Räume im Garten

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Gartenhaus, Hütte, Pavillon, Salettl, Laube, Pergola und Terrasse

In eine kuschelige Decke eingehüllt, zwischen vielen Kissen liegend, mit einer Tasse Tee und dem Lieblingsmenschen an der Seite im eigenen Garten den Sternenhimmel bestaunen. Oder mit einem guten Buch und ohne Handy echte Auszeit genießen. Wäre das was für Sie? Dann brauchen Sie definitiv einen Freisitz. Was genau das ist und welche Varianten es gibt, lesen Sie hier. Und Ja: Er passt auch in kleinere Gärten.

Ein Gebäude im Garten?

Eine Aufenthaltsmöglichkeit im Freien bezeichnen wir als Freisitz. Meist ist es eine bauliche Angelegen­heit, wie eine überdachte Terrasse neben dem Pool, eine Pergola oder Laube, ein Pavillon oder Salettl, eine Gartenhütte oder gar ein Gartenhaus. Im Schrebergarten nimmt es nicht selten eine wohnhausähnliche Form an. Für Pflanzen gibt es Gewächshäuser, für Autos Carports.

Gemein ist ihnen, dass sie vor Wind, Regen und neugierigen Blicken schützen, Lärm abhalten und je nach Bedarf viel Sonne oder viel Schatten bieten. Sie haben Sitzmöglichkeiten, laden zum längeren Verweilen ein, dienen der Entspannung, regen die Kommunikation an, bieten eine schöne Aussicht und ermöglichen einen Kurzurlaub im eigenen Garten.

Körperliche und bauliche Räume

Meist wird logisch geplant, das Carport kommt in die Einfahrt, die Terrasse an den Pool, die Laube über den Grillplatz. Daneben gibt es noch weitere Aspekte, die zu berücksichtigen es sich lohnt. Beispielsweise baubiologische, geobiologische oder gartenenergetische.

In diesem Blog möchte ich eine elementare Betrachtung vorstellen: Die Elemente der Natur stehen mit unseren vier niederen Körpern in Verbindung – Erde / physischer Körper, Feuer / vitalenergetischer Körper, Wasser / Gefühlskörper, Luft / Verstandeskörper. Wenn wir diese elementaren Atmosphären in die Gestaltung mitaufnehmen, können sich deren Qualitäten sehr unmittelbar körperlich/energetisch/psychisch entfalten. Ein Geschenk!

Ich möchte einige Beispiele für Gartenbauten und ihre elementaren Qualitäten zeigen:

Gartenhütte und -haus

Soll es mehr sein als ein Geräteschuppen? Ein Bauwerk für den vorübergehenden Aufenthalt im Schoße der Natur?  Dafür bieten sich Gartenhütte oder Gartenhaus an. Ein oder zwei Räume, meist gut ausgestattet, oft auch zum Übernachten. Mit einer Pergola zum Grillen, jedenfalls eine Veranda für das Rendezvous mit der Abendsonne.

Solch ein Häuschen in der Natur des Gartens ist nicht nur fest mit der Erde verbunden, sondern bietet das Element Erde förmlich an. Zum Üben des Erdens. In einer Hangsituation gerne mit einer Grotte oder Halbhöhle. Erde ist das größte Geschenk, das uns in unserem Leben zuteil ist. Nicht umsonst wird sie auch liebevoll Mutter Erde genannt.

She Shed oder Lady Cave

bezeichnen einen Trend, bei dem sich Frauen ihr ganz persönliches Refugium für ihre Me-Time jenseits des Familientrubels gestalten. Um ungestört die Dinge zu tun, wozu sie im Haus keine Ruhe haben. Als Homeoffice, Atelier, Yogastudio oder Mädelsraum. Ein extra Raum außerhalb des Hauses, in dem frau nicht nur entspannen, sondern auch kreativ sein und neue Ideen entwickeln kann.

Eine elementare Zuordnung ist ebenfalls die Erde. Damit alle Möglichkeiten offen sind und eine flexible Nutzung möglich ist, sollte mit den Elementen spielerisch gestaltet werden. Etwas feuriger für die Party, etwas luftiger für die Kreativität, etwas wässriger für den Roman. Ein neutraler Platz bietet sich dafür jedenfalls an. Eine Stärkung kann durch Lebensenergielenkung erfolgen.

Pavillon und Salettl

Pavillons sind Bauwerke mit einer flatterhaften Geschichte. Ursprünglich (Kriegs-)Zelte, leitet sich das Wort vom lat. „papilio“ = Schmetterling ab. Diese mobilen Formen finden wir heute im Messe- und Veranstaltungs­bereich. Und auch die fest gebauten, meist klassischen Formen haben noch ihre filigrane Natur.

Diese filigrane Natur der Pavillons lässt sich unschwer dem Element Luft zuordnen. Das Element Luft steht für Leichtigkeit und Bewegung, aktiviert die Körperfunktionen und wirkt anregend auf den Geist. Eine Nutzung für gesellschaftliche Anlässe oder für Arbeit und Studium sind gut passend. Auch gerne ein alternatives Homeoffice, wenn es die Tätigkeit zulässt.

Gartenlaube und -kiosk

Eine Gartenlaube, ahdt. „louba“ = „aus Laub gefertigtes Schutzdach“ erlaubt es, sich vor Sonne oder Regen geschützt im Freien aufzuhalten. Im Gegensatz zur Pergola, die sich als Anbau an ein anderes Bauwerk anlehnt, steht die Laube immer frei. An sich dem Element Luft verbunden, lässt es sich mit einem Brunnen oder Wasserspiel hier nicht nur gut philosophieren.

Die Verbindung mit dem Element Wasser bringt uns auch in Verbindung mit unseren Gefühlen und Emotionen. Sie kennen bestimmt die Redewendung „nahe am Wasser gebaut sein“, die Ihnen bereits die direkte Verbindung von Gefühlen zu Wasser aufzeigt. Wasser ist unser Lebenselixier. Aber nur, wenn es nicht zu schnell wird und Lebensenergie abzieht.

Outdoor Kitchen

Der Mann hat die Küche erobert – zumindest die Outdoorküche mit Grill und Barbecue. Wir sprechen hier nicht mehr nur von einer Ausstattung, sondern von einem fix eingerichteten Gebäudeteil am Rande von Terrasse oder Pergola. Manchmal findet man in diesem Ensemble auch einen gemauerten Backofen.

Hier hat das Element Feuer das Sagen. Wie in der Küche im Haus ist der Abstand zum Wasser wichtig, damit es keinen Elemente-Clash gibt. Feuer korrespondiert mit dem vitalenergetischen Körper. Eine gute geo­biologische Lage der Outdoor-Küche ist daher sehr empfehlenswert, weil auch die sogenannten Erdstrahlungen energetischer Natur sind.

Follys und Narreteien

Follys sind Narreteien der Gartenkunst, nutzlose Bauwerke mit exzentrischen Ideen oder besonders ungewöhnlichen, extravaganten Ausführungen. Künstliche Ruinen oder Höhlen – wer Platz hat soll sich austoben. Ich liebe diese Unnützheiten, denn sie sind sehr nützlich!

Follys sind voerst keinem Element zuordenbar. Erst durch ihr Thema und ihre Ausgestaltung erhalten sie elementare Qualität. Wenden Sie diese Möglichkeit dort an, wo es Defizite im Garten gibt. Wenn beispielsweise kein feuriger Platz vorhanden ist, machen Sie eine feurige Installation. Gerne auch sehr individuell und persönlich wirkend.

Das Numinose

bezeichnet eine geheimnisvolle, übernatürliche Wirkkraft; etwas Jenseitiges von meist nur verschwommen wahrgenommener, unbestimmter Gestalt. Das ist kein Gebäude, ich weiß. Aber es sollte ein wesentlicher Teil eines Grundstückes sein, damit wir uns ganz fühlen können. Wichtig dabei ist auch, dass Sichtachsen auf das Unbestimmte freigehalten werden.

Im besten Fall gibt es dort auch einen Ausatmungspunkt der Natur, welcher die Umgebung mit Lebensenergie versorgt. Oder einen Einatmungspunkt der Natur, in welchem die Lebensenergie zur Auffrischung wieder in die Erde geht. Sie haben jeweils lichte oder dunkle Qualitäten, die in der Garten­gestaltung mitberücksichtigt werden sollen, damit sie gut zur Entfaltung kommen.

Zu guter Letzt

Die Verwendung von Naturmaterialien für Wände, Überdachungen, Bodenbeläge und Möbeln kann ich als Selbstverständlichkeit voraussetzen. Schließlich sprechen wir von Gebäuden in der Natur. Auch der Einsatz von Wasser, Licht und Strom sollte baubiologischen Empfehlungen folgen. Also alles feld- und stressfrei, damit Natur natur sein kann.

Über den Autor:

Mag. Wolfgang Strasser ist Lebensraumberater und -coach, Unternehmens- und Kommunalberater. Mit RAUMIMPULSE berät er Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume.

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Mag. Wolfgang Strasser
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