Digital und doch vital

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Neun Tipps, die Sie bei Online-Meetings und Workshops berücksichtigen sollten.

Es hat Zoom gemacht. Nicht nur Zoom boomt, auch Jitsi, Blizz, Mural, Teams, Skype oder GTM haben sich zu digitalen Arbeitsplätzen entwickelt. Digitale Arbeitsplätze gehören gestaltet, wie analoge Arbeitsplätze auch. Sonst kann es anstrengend werden. Neun Tipps für die Onlinearbeit sollen Spaß und Gesundheit erhalten.

Viele Arbeitnehmer haben in den vergangenen Monaten den Besprechungsraum gegen das eigene Arbeitszimmer eingetauscht. Oder Referenten unterrichten nicht mehr im Seminarraum, sondern online vor dem Bildschirm. Anstatt den Arbeitskollegen oder Seminarteilnehmern gegenüber zu sitzen, finden nun zahlreiche Zoom Meetings, Hangouts und Skype Dates statt.

Dabei gibt es allerdings einige Tücken: Vom Grund des Meetings über die stabile Internetverbindung bis hin zu den Ergebnissen der Zusammenkunft. Blogs mit vielen Tipps sollen die Online Arbeit zu einem guten Erfolg führen. In den meisten Fällen fehlen aber wichtige Punkte. Ein Umstand, den ich auch bei der Gestaltung von Homeoffice- und Büroarbeitsplätzen immer wieder feststelle.

(1) Hintergrund und Rückenschutz

In beinahe allen digitalen Meetings war ich Gast in Privaträumen oder Home Offices. Dabei erhielt ich manchmal ungewollt Einblicke in das private Chaos hinter dem Arbeitsplatz. Das sollte nicht sein, denn der Raum repräsentiert das Unternehmen – das eigene oder das vertretene. Die Einblicke ins Private rühren auch von einer Sitzposition mit dem Rücken zum Raum. Das ist aus raumpsychologischen Gründen nicht empfehlenswert. Jeder Mensch braucht am Arbeitsplatz einen Rückenschutz, der durch das Sitzen mit dem Rücken zu einer Wand entsteht. Gleichzeitig hat man den Raum sowie Tür und Fenster gut im Blick. Das bedeutet Sicherheit und entspannt die Arbeit. Es ist empfehlenswert, einen nicht zu tristen Hintergrund zu wählen. Es sollten aber auch nicht zu viele Dinge oder unruhige Muster zu sehen sein, da das ablenkend wirken kann.

(2) Ambiente und Branding

Der Hintergrund soll zu Ihnen und Ihrem Image passen. Markenbildung ist einfach: Menschen reduzieren das, was sie von jemand wissen, auf wenige markante Punkte, meist nicht mehr als drei. Das sollten Sie sich zunutze machen. Wenn die Technik passt, lassen sich auch Bilder einbauen, die man als Hintergrund nutzen kann. Die Auswahl des Hintergrunds sollte thematisch zu der Zielgruppe des Meetings und der Ausrichtung der Veranstaltung passen. Dort, wo das Video erscheint, lässt sich auch ein Firmenlogo einbinden oder ein Begrüßungsbild. Dieses wird immer sichtbar, wenn man das Video nicht eingeschaltet hat. Das macht einen guten Eindruck und wirkt professionell.

(3) Gute Beleuchtung

In den meisten Fällen ist unser Kamerabild nicht optimal. Ein Fenster im Hintergrund oder eine unpassende Deckenbeleuchtung und schon ist das Bild zu hell oder zu dunkel. Starke Schatten im Gesicht wirken auch nicht gerade vorteilhaft. Sorgen Sie daher für eine Lichtquelle, die von vorne auf das Gesicht fällt. Natürliches Licht eines nach Norden gerichteten Fensters wäre am vorteilhaftesten. Da wir den Schreibtisch nicht direkt vor einem Fenster platzieren wollen und zudem viele Meetings abends stattfinden, eignen sich Ringlampen, die wir direkt hinter der Bildschirmkamera aufstellen, am besten. Doch da gibt es einiges zu bedenken:

Wenn wir abends mit einer künstlichen Beleuchtung arbeiten, holen wir uns den Vormittag in den Körper. Durch den Blauanteil des LED-Lichtes gerät unsere innere Uhr aus  dem Takt, es wird Serotonin erzeugt und wirkt aktivierend. Abends brauchen wir entspannendes Licht, welches die Produktion von Melatonin anregt und uns gut schlafen lässt.

Der Blauanteil im LED-Licht kann die Hornhaut ungehindert passieren und Entzündungsprozesse in der Makula auslösen. In diesem Bereich der Netzhaut sitzen die farbempfindlichen Sinneszellen am dichtesten beieinander.

Eine Verbesserung bringt der Nachtmodus bei Bildschirmen und Smartphones. Auch Ring­leuchten sollten warm-weißes bis gelbliches Licht haben und dimmbar sein. Inzwischen sind auch LED-Lampen auf dem Markt, die einen gelb-orange eingefärbten Glaskörper besitzen. Die Tönung filtert den blauen Anteil im Licht fast komplett heraus und senkt dadurch die Gefahr für die Augen.

(4) Auf Augenhöhe sitzen

Die Sitzhaltung am Bildschirm-Arbeitsplatz ist generell ein Thema. Wenn man aufrecht sitzt, kann es passieren, von der Kamera „von unten“ gefilmt zu werden. Was nicht immer vorteilhaft ist. Also: aufrecht sitzen und den Laptop auf eine Box höher stellen, damit die Kamera auf Augenhöhe oder etwas höher eingestellt ist.

Strecken Sie das Kinn nicht nach vorne, sondern möglichst nach unten. Auch die Haltung des Oberkörpers ist wichtig. Nicht entspannt zurücklehnen, sondern immer etwas nach vorne gelehnt.

Der erste Eindruck ist wichtig und so sollte gerade die Moderatorin nicht in den Seilen hängen. Eher störend wirken Stühle, auf denen man sehr viel wackeln kann – wenn auch sehr bequem. Für lange Meetings erweisen sich Noppenkissen als sehr belebend. Auch hier sollten wackelige Versionen vermieden werden.

(5) Die richtige Körperposition

Wenn zwei Menschen miteinander ein Meeting haben oder Interview geführt wird, wirkt sich die Körperhaltung auf das Miteinander aus: Wenn beide Personen links und rechts aus dem Bildschirm schauen, signalisiert dies Ablehnung. Wenn beide Personen gerade aus dem Bildschirm blicken, heißt das Gleichgültigkeit. Wenn sich beide Personen zuwenden, wirkt eine kooperative Qualität. Sie sollten sich daher eine „kooperative Körperhaltung“ durch leicht zugewandte Schultern und geraden Blick in die Kamera aneignen.

(6) LAN statt WLAN

WLAN ist mittlerweile in allen Arbeits- und Bildungseinrichtung präsent. Selten bedenken wir aber, dass die hochfrequenten elektromagnetischen Felder, durch welche die Daten übertragen werden, auch Einflüsse auf den Menschen haben können. Besser ist ganz klar eine kabelgebundene Datenübertragung. Wo immer es geht, sollten wir LAN-Kabeln statt Funk verwenden. Neben den gesundheitlichen Effekten ist auch die Datenübertragung mit Kabel sicherer und schneller.

(7) Kabellose Headsets

Durch die Verwendung von Headsets führen wir elektrische Felder direkt zum Kopf, nämlich über das Kabel in das Ohr. Besser ist die Verwendung von Headsets mit Luftleitung auf den letzten zehn Zentimetern. Bei Kopfhörern sollten wir darauf achten, geschirmte Produkte zu verwenden. Deutlich zu bevorzugen ist es, frei zu hören und zu sprechen. Das bedarf einer technischen Vorbereitung, damit es keine Rückkopplungen gibt. Und einer räumlichen  Gestaltung, damit sich niemand in der Wohnung gestört fühlen muss.

(8) Das unterstützende Outfit

Als Moderator oder Trainerin sollte man seriös rüberkommen. Neutrale Farben der Kleidung wirken am vorteilhaftesten. Zu helle und zu leuchtende Farben oder weiß reflektieren zu stark as Licht. Große Muster sind eher zu vermeiden – was man trägt, sollte sich nicht mit dem verwendeten Hintergrund beißen. Und: Orientieren Sie sich am eigenen Farbtyp!

(9) Die eigene Stimme

Eine gute Stimme hat viel mit dem Mikrofon zu tun. Wenn das eingebaute Mikrofon zu schwach oder verzerrend ist, sollte ein externes Mikrofon verwendet werden.

Die eigene Verfassung ist aber mindestens genauso wichtig. Wenn man nervös, ängstlich oder gar ärgerlich ist, wird die Stimme höher. Es empfiehlt sich daher, gut vorbereitet zu sein und vor einem Meeting eine kurze Meditation zu machen. So können wir gut ankommen, ruhiger werden und entspannt das Meeting starten. 

Bassena-Gespräche mit Susanna Jahrmann, Episode 13

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