Der stille Ort

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Der kleine Raum mit den vielen Bezeichnungen

Erst wogte die Welle des Designs über die Küche, jetzt ist das Badezimmer dran. Neue Angebote tunen die Nasszelle zur Wellnessoase – mit Liegen zum Chillen, Licht, Klang, Dampf und Infrarot. Drei Jahre unseres Lebens verbringen wir im Durchschnitt im Badezimmer – Tendenz steigend. Konsequent also, wenn die Nasszelle gestalterisch in den Wohnraum integriert wird. Damit steigen neben einer baubiologischen Qualität auch die Ansprüche an eine raumpsychologische und raumenergetische Funktionalität.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte das Badezimmer den abschreckenden Charme eines Laborraumes. Enge, fensterlose Räume mit weißen Fliesen und gleichfarbigen Sanitärinstallationen dienten dem Zweck der Körperhygiene und sollten vor allem pflegeleicht sein. Inzwischen hat sich die Nasszelle von damals zu einem Refugium gewandelt, das dem Rückzug vom Alltagsstress und der Erholung dient. Mit mehr Fläche, neuer Gestaltung und moderner Ausstattung wird der Raum zum „Wohnbad“, das in der Wohnung einen besonderen Stellenwert hat.

Der jüngste Raum im Haus

Bis ins 19. Jahrhundert waren Toilette (gemeint ist der heutige Schminktisch) und Waschtisch meist im Schlafzimmer untergebracht, wichtiger als ein Bad. In herrschaftlichen Häusern gab es wohl mobile Wannen, die von Zeit zu Zeit gebraucht wurden. Aber erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde fließendes Wasser in die Häuser geleitet. Und ab 1900 werden in Bürgerhäusern separate Badezimmer eingerichtet, die eine Badewanne und ein Waschbecken enthielten. Der Großteil der Bevölkerung kam jedoch bis Mitte des 20. Jahrhundert hinein ohne Badezimmer aus.

Das Bad als integrierter Wohnraum

Zähneputzen, Duschen und Rasieren in Rekordzeit? Manchmal ist das so! Aber die Zeiten, in denen wir in fenster­losen Nasszellen so schnell wie möglich die Körperhygiene hinter uns gebracht haben, sind wohl vorbei. Das Bad kann ein Refugium sein, in dem wir den Alltagsstress hinter uns lassen und uns Zeit für uns selbst nehmen können. Und: auch im kleinen Bad lässt es sich heimelig einrichten.

Die Trennung verschwindet

In der Wohnung ist generell eine Auflösung der einzelnen Wohnräume mit fließenden Übergängen zu beobachten. Ebenso wie Küche, Esszimmer und Wohnbereich, wo sich die sozialen Aktivitäten abspielen, wachsen Schlafzimmer, Ankleide und Bad zum privaten Rückzugsbereich zusammen. Damit das raumenergetisch funktioniert, sind aber ein paar Dinge zu beachten.

Lage, Lage, Lage

Die Lage des Badezimmers in der Wohnung muss wohl bedacht sein. Bad und WC sollen nicht über dem Hauseingang oder über der Küche platziert sein, weil die Verschmutzung auch energetisch ausgeleitet wird – von oben nach unten. Und sie sollen nicht mit der Installationswand an Schlaf- oder Kinderzimmer angrenzen, weil Abflüsse auch Lebensenergie abziehen. Und die fehlt dann in den angrenzenden Räumen. Auch die Mitte der Wohnung ist nicht ideal, da das Mittenthema des Lebensraumes geschwächt wird.

Ausfluss der Lebensenergie

Bad und Toilette sind raumenergetisch schwierig, da sie mannigfache Ausgänge und Abflüsse für die Lebensenergie aufweisen. Türen geschlossen halten und WC-Deckel zuklappen sind Empfehlungen, die sich nur im einstelligen Prozentsatz niederschlagen. Besser ist es, den Lebensenergiefluss erst gar nicht zu den Abflüssen kommen lassen. Eine gezielte Energielenkung vorbei an den Abflüssen ist deutlich wirksamer. Ganz besonders dann, wenn WC und Bad in der Nähe der Eingangstür liegen sollten.

Alte Geschichten

In früheren Zeiten wurde verschmutztes Wasser ganz offen auf die Straße hin entsorgt. Das ergab hygienische Probleme in Dorf und Stadt. Und Probleme mit guter Lebensenergie, die unser Haus ja von draußen über die Eingangstür erreicht. Wenn wir diese verschmutzen, kommt wiederum ver­schmutzte Lebensenergie in unsere Räume zurück. Aus dieser Zeit stammen auch die energetischen Warnungen vor den Entsorgungswegen aus unseren Wohnungen. Heute ist das natürlich anders.

Problemzone Bad?

Trotzdem sind Nassräume energetisch schizophren: denn schließlich wird hier das Lebenselement Wasser verschmutzt. Und dieses in die Umwelt ausgeleitet, die wir damit auch verschmutzen. Auf der anderen Seite dient der Raum wie kaum ein anderer unserer Hygiene und Gesundheit. Lösen lässt sich dieser Widerspruch nicht, aber durch ein sparsames und umweltbewusstes Verhalten sowohl chemisch als auch energetisch verbessern.

Abwaschen und ausleiten

Lebensenergie haftet bevorzugt an Wasser an. Mit dem abendlichen Duschen (oder Baden) verschwinden also nicht nur die Mühen des Tages, sondern es verschwindet auch ein gewisses Maß an Lebensenergie. Das ist aber genauso sinnvoll wie eine Morgendusche, um die „Schlafenergie“ loszulassen, damit wir frisch in den Tag starten können.

Spieglein an der Wand

Oft wird empfohlen, durch Anbringung eines Spiegels an der Tür den dahinter liegenden Raum zu „versiegeln“. Ich rate generell davon ab, mit Spiegeln zu arbeiten, da deren Wirkung komplex ist. Außerdem benötigen wir in einem Bad ja Lebensenergie, besonders wenn es eine Wellness-Oase sein soll. Eine gute Energielenkung schützt vor einer Unterversorgung in den Wohnräumen und stellt ausreichend Lebensenergie für das Badezimmer zur Verfügung.

Bad en Suite

„En Suite“ beschreibt ein Wohnkonzept, bei dem das Bad direkt mit dem Schlafzimmer verbunden oder gar gänzlich in den Schlafbereich integriert ist. Beides gilt als ungünstig, weil der Schlafplatz für unsere Regeneration Ruhe braucht. Und ein Bad ist energetisch nun mal nicht ruhig. Zudem soll diese besondere Intimzone auch in einer Partnerschaft sehr persönlich bleiben. Ein begehbarer Schrank kann als Intim- und Energie-Puffer dienen.

Licht und Farbe

Wenn möglich, sollten Bad und WC immer ein Fenster haben. Wenn dies nicht der Fall ist, stärken Sie zumindest das Innere des Raumes energetisch so gut wie möglich. Anregungen dazu: Warmes, helles Licht, freundliche Farben und helle Möbel helfen die Energie des Raumes zu steigern. Am besten in Verbindung mit Handtüchern oder Accessoires in kräftigen Tönen.

Ein gutes Raumklima

Ein Badezimmer sollte immer ein Fenster haben. Beim Baden, Duschen und Wäsche waschen entsteht immer eine hohe Luftfeuchtigkeit, die unbedingt nach draußen geführt werden muss. Ansonsten kann es im Laufe der Zeit Feuchtigkeits- oder sogar Schimmelprobleme geben. Die gesundheitliche Wirkung von Schimmel wird dabei leider immer noch unterschätzt.

Accessoires

Pflanzen runden das Raumklima optimal ab. Sie steigern nicht nur die Stimmung, sondern verbessern auch die Lebensenergie im Raum. Aber nicht alle Pflanzen sind dafür gleich gut geeignet. Erkundigen Sie sich nach den Standortqualitäten, aber auch nach den energetischen Wirkungen von Pflanzen für die Wellnesszone.

Ordnung im Paradies

Herrscht Ordnung im Paradies, kann die Seele besser baumeln. Für alle Stauraum-Lösungen gilt, potenzielles Chaos in ästhetische Bahnen zu lenken, ohne jedoch das Bad einzuengen. Leicht anmutende Schrankmöbel leisten genau das.

Zum hygienischen Schluss

Hygge ist ein Kernbestandteil der nordischen Lebensweise. Es bedeutet eine gemütliche, herzliche Atmosphäre, in der man das Gute des Lebens zusammen mit lieben Leuten genießt. Das geht natürlich auch alleine – und eben auch im Bad. Genießen sie die ruhigen Stunden in ihrer persönlichen Wellness-Oase, ganz gleich ob luxuriös oder schlicht.


RAUMIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
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