Der Alleskönner unter den Räumen

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18 Tipps für Kinder- und Jugendzimmer

Kinderzimmer müssen viele Aufgaben erfüllen: Sie sind Schlafzimmer, Spielzimmer, Arbeitszimmer, Rückzugsort und Stauraum, und das alles gleichzeitig. Die Kinder werden größer, brauchen mehr Platz, die Bedürfnisse ändern sich. Was kann man tun, um allen Anforderungen gerecht zu werden? 

Babys und Kleinkinder sind sehr sen­sibel, was ihre Umgebung betrifft. Sie nehmen ihre Umgebung intensiver wahr als Erwachsene und werden stärker davon beeinflusst. Sie rea­gieren sensibler auf raum­energetische Störungen, Schadstoffe oder andere Umweltbelastungen, als wir Erwach­sene. Schlafprobleme, Lern­blockaden, Zimmerflucht oder auch gesund­heitliche Belastungen sind oft die Folge von Umgebungs­einflüssen.

Dass ein gesundes Umfeld die Grund­lage für eine gesunde Ent­wicklung ist, belegen zahlreiche Studien. Dies gilt nicht nur für Kinderzimmer, sondern gleicher­maßen für Kindergärten, Schulen und Kinderstationen in Kranken­häusern. Nicht zuletzt be­dürfen auch Praxis­räume und Lern­studios gestalterischer Aufmerksam­keit, damit Kinder sich darin wohl­fühlen.

Kinder verbringen bis zu 19 Stunden pro Tag in geschlossenen Räumen, Säuglinge und Kleinkinder noch länger. Sie benötigen eine gesunde, un­belastete Umgebung. In den Kinder­zimmern herrscht oft „dicke Luft“ durch Elektrosmog, geobiologische Belastungen oder raumenergetische und raumpsychologische Störungen.

Mit den folgenden Hinweisen möch­ten wir Ihnen Anregungen geben, wie Wechsel­­wirkungen zwischen Kind und Raum stattfinden, welche Gestaltungs­mittel es für kindergerechte Räume gibt, wie sie einzusetzen sind und welche Besonderheiten in bestimmten Räumen zu berücksichtigen sind.

(1) Täglich raus!

Gehen Sie mit ihren Kindern täglich raus – und genießen Sie die Sonne oder wenigstens das Tageslicht. Das hilft dem Schlafwach-Rhythmus des Gehirns. Und zusätzlich jede Woche ein vier­stündiges Waldbad. Das ist die beste Möglichkeit der Aus­leitung und Regeneration von umweltbedingten Belastungen. Bei größeren Kindern im Smartphone-Alter wird das schon schwierig. Das letzte Jahr hat uns gezeigt, wie gut sich Kinder hinter dem Smartphone, Tablet oder Notebook verstecken können – auch einen ganzen Tag lang. Umso wichtiger ist die Zeit im Freien und sind physische soziale Kontakte.

(2) Gesundstation Kinderzimmer

Für ein gesundes Immun- und Hormonsystem spielen fünf Faktoren eine maßgebliche Rolle: eine aus­geglichene Psyche, ausreichende Bewegung, ausgewogene Ernährung, gute Hygiene und eine unbelastete Umwelt. Dieser Satz steht auch schon in meinem Schlafzimmer-Blog, gilt aber auch für unsere Kinder. Gerade der letzte Faktor ist noch zuwenig auf unserem Radar: Einer der wichtigsten Umweltfaktoren für das Kind ist das Kinderzimmer!

(3) Schadstoffe und Belastungen im Kinderalltag

Spielende Kinder, die über den Boden krabbeln, dort liegen oder herumtollen, sind Schadstoffen aus Baumaterialien, Einrichtungen, Luftschadstoffen und Hausstaub, oft auch Spielzeug stärker ausgesetzt und deutlich anfälliger als Erwachsene. Die Empfehlung ist die Verwendung von Naturmaterialien. Synthetische Möbelstoffe, Raumtextilien und Kleidung sollen vermieden werden, ebenso Spielzeug aus (Weich)Kunststoff. Hier können seröse Gütesiegel einen Hinweis bieten.

(4) Schimmel ist kein Speisepilz

Wenn es in den Wänden feucht wird, freut sich auch ein weniger beliebter Mitbewohner, der Schimmelpilz. Dessen Gifte wurden von der WHO als krebserregend eingestuft. Studien aus Deutschland und den USA ergaben, dass Kinder bis zum 7.Lebensjahr ein doppeltes Risiko aufgrund Schimmelbefall aufweisen! Also nicht unterschätzen. Und bloß nicht abkratzen, sondern fach­gerecht entfernen lassen.

(5) Elektrosmog wirkt subtil

Kinder reagieren weitaus sensibler auf elektromagnetische Felder als Erwachsene. Studien weisen auf einen Zusammenhang von Dauerbelastungen mit Elektrosmog bei Kindern hin. Also möglichst keine oder geschirmte elektrische Geräte im Kinderzimmer. Der Einbau eines Netzentkopplers kann ebenso helfen, eine belastungsfreie Nacht herzustellen.

(6) Babyfon

Das Babyfon wurde zur Standardausstattung in vielen Haushalten. Es wird meist neben dem Gitterbett in Kopfnähe des Babys platziert. Dies sollte in keinem Fall gemacht werden. Sechs Meter Abstand zum Kind wären gut, zumindest maximaler Abstand der im Raum möglich ist. Und ein Gerät mit Eco-Mode ist ebenfalls empfehlenswert.

(7) Smartphone, Tablet und Notebook

Geräte mit hochfrequenter Strahlung haben sich mittlerweile in großer Anzahl in den Kinder- und Jugend­zimmern an­ge­sammelt –  und viele davon liegen eingeschaltet in Bettnähe. WLAN mit Smartphone,  Tablet oder Notebook, nächtliches Abschalten ist die notwendige Empfehlung. Elektromagnetische Belastung von außen, wie vom Handymast oder vom Nachbar, lässt sich mit Abschirmfarben oder -textilien gut abschirmen.

(8) Blitze im Schlafzimmer

Sie kennen die Effekte: Zu Berge stehende Haare, wenn Sie sich den Pullover über den Kopf ausziehen. Oder ein Funkenschlag beim Händegeben. Wir haben es hier mit elektrostatischen Entladungen zu tun. Sie entstehen, wenn es vorher eine elektrostatische Aufladung gegeben hat. Und die entsteht auch im Kinderzimmer durch synthetische Bettwäsche, Kleidung, Vorhänge, Boden- und Wandbeläge. Wenn Sie Naturmaterialien ve­rwenden, können sie das Blitzgewitter vermeiden.

(9) Keine Magnetfeldtherapie

Metall im Bett lenkt das Erdmagnet­feld ab. Das stört auch den Organismus unserer Kinder. Sie können das ganz einfach mit einem Kompass prüfen. Wenn das Bett über einen durchgehenden Rahmen verfügt oder komplett aus Metall ist, baut es ein eigenes Magnetfeld auf, was noch störender ist. Gleiches gilt übrigens auch für Schreibtische! Betten und Schreibtische sollten aus massivem Holz und ohne Metall hergestellt sein.

(10) Lichter

Durch das abendliche Lesen/Surfen auf blauen Bildschirmen wird dem Gehirn einen Wachzustand „eingebläut“. Die dadurch ausgeschütteten Hormone sorgen dafür, dass man nicht zur Ruhe kommt, selbst wenn der Körper vollkommen erschöpft ist. Dabei ist es völlig egal, ob man beruhigende Geschichten liest  oder mit Freunden chattet.

(11) Geologie ist keine Gutenachtgeschichte

Geologische Phänomene haben unter dem Bett nichts zu suchen. Wasseradern, Verwerfungen oder andere mögliche Stressoren für unseren Schlaf verleiten zur Verwendung von Abschirmgeräten. Die sicherste Methode ist der Ortswechsel. Eine sehr geschätzte Kollegin nannte ihn den „guten Platz“.

(12) Radon

Radon wird von der WHO als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs eingestuft, gleich nach dem Rauchen.  Soweit die schlechte Nachricht. Die gute, man kann die radioaktive Belastung messen und etwas dagegen tun.

(13) Lärm und Schall

Gegen Lärm ist kein Kraut gewachsen. Wenn Sie keinen Einfluss auf Lärmquellen haben und bei geschlossenem Fenster nicht schlafen können, wirkt nur auswandern. Zum Schlafen braucht es Ruhe!

(14) Positionierung der Möbel

Das Bett sollte so ausgerichtet werden, dass das Kopfteil an einer festen Wand steht und freie Sicht zu Tür und Fenster hat. Das Bett sollte nicht zwischen Türe und Fenster, direkt vor einem Fenster oder zu nahe an der Türe stehen. Eine sanfte, ruhige Einrichtung für den Schlafbereich ohne Gegenstände oder Spielsachen unter dem Bett ist förderlich.

Viele Eltern stellen den Schreibtisch gerne direkt vor ein Fenster, so dass genügend Licht von vorne auf die Arbeitsfläche fällt. Besser ist es, wenn das Kind mit dem Rücken an einer Wand sitzt, das Fenster seitlich, den freien Blick zur Türe und den gesamten Raum im Blick hat.

(15) Die dritte Dimension

Die Wahrnehmung der dritten Dimension ist bei Kindern stärker ausgeprägt als bei Erwachsenen. Ihr Blick bewegt sich nicht überwiegend in der Horizontalen, sondern stärker auch in der Vertikalen. Räumliche Angebote für Kinder sollten daher auch Perspektivwechsel und Bewegungen in der Vertikalen ermöglichen. Übliche Raumhöhen ab etwa 2,50 m bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Unterteilung in der Vertikalen. Kleine Kinder fühlen sich sicherer und geborgener, wenn die Raumhöhe ihrer Körpergröße angepasst ist. 

(16) Altersgerechte Raumgestaltung

Je nach Alter des Kindes müssen Raumzonen zum Schlafen, Lernen und Spielen hinsichtlich Ausgestaltung und Dimensionierung unterschiedlich gewichtet werden. Die Verteilung und Entwicklung der Raumzonen verändert sich auf dem Weg vom Säugling bis zum Jugendlichen.

Während im Säuglingsalter das Hauptaugenmerk auf dem Bereich liegen sollte, der dem Schlafen dient, gewinnt später der Bereich für das Spielen an Bedeutung. Mit zunehmendem Alter wird der Bereich für das Basteln oder für Hausaufgaben wichtiger, im Jugendzimmer verlangt der gleiche Bereich Veränderungen für Chillen und Studium.

(17) Das gemeinsame Kinderzimmer

Anfänglich sollen sich Geschwister einen Raum teilen. Dies stärkt soziale Kompetenzen. Ab dem Alter von etwa acht Jahren wird ein eigenes Zimmer für jedes Kind empfohlen. Bei gleichgeschlechtlichen Geschwistern kann dies auch etwas später sein. Mit zunehmendem Alter gewinnen für Kinder Möglichkeiten zur Abgrenzung des eigenen Bereichs an Bedeutung.

(18) Das eigene Jugendzimmer

Für heranwachsende Jugendliche erhält das eigene Zimmer als individueller Rückzugsbereich große Bedeutung. Der Raum wird zu ihrer eigenen „Wohninsel“ in der Wohnung. Die Möglichkeit für Jugendliche, einen separaten Wohnbereich mit eigenem Sanitärbereich zu schaffen, wäre daher ideal. 

Abschließende Überlegungen

Der Raumbereich von Kindern umschließt nicht nur das Kinderzimmer, sondern die gesamte Wohnung und die zugehörigen Freibereiche! In der heutigen Zeit, in der Kinder deutlich unter Stress und Leistungs­druck stehen, ist es wichtig, ein harmonisches, ausgleichendes und stärkendes Umfeld zu schaffen! Im zweiten Blog zum Thema Kinderzimmer – was sich Kinder von Räumen erwarten – werde ich näher darauf eingehen.

Bassena-Gespräche mit Susanna Jahrmann, Episode 21

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